Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der rechte Heeresflügel von Mitte Juli bis zum Jahresende. 
um gemeinsam mit Teilen der selbst heftig angegriffenen 3. Garde-Insan- 
terie- und 48. Reserve-Division zum Gegenstoß gegen den Feind zu schrei¬ 
ten, der morgens bei Dolzanka in breiter Front durchgebrochen war. Wenn 
hier die bisherigen Stellungen der ö.-u. 19. Infanterie-Division abends auch 
wieder gewonnen wurden, so glaubte das Oberkommando der Südarmee, 
den von den Russen anscheinend gerade bei Samopol1) erstrebten Durch¬ 
bruch auf die Dauer nur bei Heranführung ausreichender Verstärkungen ver¬ 
eiteln zu können. Es wurde von der ö.-u. Heeresleitung auf Unterstützung 
seitens der 2. Armee verwiesen, die ihm denn auch zwei Divisionen unter 
Feldmarschalleutnant von CzibulkV) zur Verfügung stellen konnte, da der 
Entlastungsstoß ihres rechten Flügels inzwischen zum Stehen gekommen war. 
>2. September. Reue wuchtige Angriffe des Feindes am 12. September, die vornehmlich 
gegen den zurückgebogenen rechten Flügel des Korps Marschall gerichtet 
waren, ließen befürchten, daß nun auch die bewährten deutschen Divisionen 
des Generals Freiherrn Marschall bei weiterem Verbleiben in ihren 
Stellungen in schwere Bedrängnis geraten könnten, zumal da der Gegner 
auf der südlich anschließenden Front nirgends ernsthaft gebunden war. 
General GrasvonVothmer entschloß sich daher mit Zustimmung der 
Heeresleitung, das Korps Marschall in der Nacht zum 13. September auf 
die Höhen östlich der Wosuszka zurückzunehmen und eine verstärkte Brigade 
der 48. Reserve-Division als Armeereserve auszuscheiden. Zur Stützung 
des Korps Hofmann überwies Generaloberst von Conrad der Südarmee 
die ungarische 39. Infanterie-Division, an deren Stelle die ungarische 
37. Infanterie-Division zum VI. Korps trat. 
Der schwere Rückschlag, den die 7. und Südarmee in den letzten Tagen 
erlitten hatten, das Festlaufen der Offensive auf der übrigen Front des 
rechten Heeresflügels und die heftigen Angriffe, die der Feind fett dem 
Nachmittag des 11. September nun auch gegen den Südflügel der 
2. Armee richtete, schufen für die ö.-u. Heeresleitung eine vollkommen ver¬ 
änderte Lage. Generaloberst von Conrad konnte sich den am Nach¬ 
mittag des 12. September erhobenen Vorstellungen des Generals von ,M- 
kenhayn nicht verschließen, daß eine weitere ungünstige Entwicklung der 
Kämpfe in Ostgalizien die Gesamtlage unheilvoll beeinflussen würde und 
Abhilfe nur vom Verzicht auf eine Fortsetzung der Offensive und vom ent¬ 
schlossenen Übergang zur Verteidigung zu erhoffen sei. Cr befahl daher am 
späten Abend des 12. September dem Erzherzog Joseph Ferdinand, nur 
1) Nach Agentenmeldungen, die sich indessen später als falsch erwiesen, sollten bei 
Tarnopol drei neue russische Divisionen ausgeladen worden sein -^dinierte 
2) Die ö.-u. 32. Z. D. und eine aus drei Regtrn. des o.-u. IV. Korps kombunerte 
Div. unter Generalmajor Kroupa.
	        
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