Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Dauerstellung der Heeresgruppe Prinz Leopold. 
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der Truppe trotz aller Mühseligkeiten hervorragend gut geblieben ist und 
die Truppe selbst sich in den Gefechten ausgezeichnet bewährt hat. 
Indessen halte ich mich für verpflichtet, anliegenden, von mir nicht ein¬ 
geforderten Bericht im Original vorzulegen, da die Verhältnisse auch bei 
den anderen Teilen der Armee-Abteilung und besonders auch beim Ves- 
kidenkorps allmählich ähnliche Gestalt annehmen. Der Grund hierfür liegt 
im wesentlichen in der unzureichenden und namentlich unregelmäßigen Zu¬ 
fuhr durch die Eisenbahn, die zu bessern sich die Armee-Abteilung vergeblich 
bemüht hat. Seit Wochen konnte nur % Verpflegungssatz und die gerade 
notwendige Munition den Truppen zugeführt werden, unter weitest gehender 
Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Pferde- und Wagenkolonnen." 
Für die der Heeresgruppe Prinz Leopold zugewiesene Dauer¬ 
stellung1) in Breite von etwa 160 Kilometern standen im ganzen elf 
Infanterie-Divisionen und zunächst auch noch eine Kavallerie-Divisiow) 
zur Verfügung. Durch Oginski-Kanal, Szczara und Serwetsch war der 
Verlauf der künftigen Stellung klar vorgezeichnet. Mit dem Ausbau konnte 
sofort begonnen werden. Die zweigleisige Hauptbahn Warschau—Brest 
Litowsk—Minsk—Moskau, die am 4. Oktober bis Kossow (von Brest ».Oktoberbis 
Litowsk ab eingleisig) fahrbar wurde, traf bei Varanowicze die Mitte der 1L9toticm6er‘ 
Front und stellte ausreichenden Nachschub sicher. Der Heeresgruppe gegen¬ 
über standen Mitte und rechter Flügel der russischen 3. und die russische 
4. Armee mit insgesamt 23y2 Infanterie- und 2 Kavallerie-Divisionen^). 
Schneller als im Gebiete des Oberbefehlshabers Ost flauten die Kampf¬ 
handlungen bei der Heeresgruppe Prinz Leopold ab. Die Ruhe wurde 
erst am 20. und 21. Oktober durch einen Angriff unterbrochen, den die 
Russen gegen das ö.°u. XII. Korps führten. Dieses Korps, das den wich¬ 
tigen Vahnknotenpunkt Varanowicze im Süden zu decken und noch weiter 
südlich die große Heerstraße Vobruisk—Brest Litowsk, eine der wenigen 
durchlaufenden festen Straßen im Innern Rußlands, zu sperren hatte, erlitt 
dabei durch den russischen Einbruch in seine Stellung einen Verlust von 
0 S. 556. 
2) Von Süden nach Norden standen Anfang Oktober: Armee-Abtlg. Woyrsch: 
Garde°K. D. (trat Anfang Oktober zur Heeresgr. Linsingen über), Beskiden-Korps 
(35. u. 47. R. D.), ö.-u. XII. Korps (ö.-u. 16. u. 35. I. D.), Ldw.-Korps (4. u. 
3. Ldw. D.), Ldw. D. Bredow; 9. Armee: XXV. R. K. (49., 5. R. D. u. 84. I. D.); 
Heeresgruppen-Reserve: 119. I. D. 
3) Von der russischen 3. Armee (von Süden nach Norden): III. kaut, XXIV., X. 
und IX. Korps mit 8 Inf.- und 1 Kav. Div.; russische 4. Armee: Gren. Korps, XV., 
XVI., XXXV., V. sib., I. türk, und XXV. Korps (Armeereserve) mit 15% Inf.- und 
1% Kav. Div.
	        
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