Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Der Höhepunkt der Schlacht bei Wilna. 
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Berlin weiterfuhr, trug Generalfeldmarschall von Hindenburg dem 
Kaiser über die Lage vor1) und gab im Anschluß daran seinen Armeen 
bekannt, er habe dem Obersten Kriegsherrn die Versicherung gegeben, daß 
sie „das Letzte hergeben werden, um den Russen zu schlagen. Ich weiß, 
daß ich mich aus meine Armeen verlaßen kann". 
Am 17. September sollte der Angriff weiter gehen, aber schon vor- n. September, 
her wurde erkannt, daß der Gegner vor der ganzen Front der Gruppe 
Litzmann und dem rechten Flügel der Gruppe Hutier nunmehr den Rück¬ 
zug angetreten hatte, der sich schließlich auch nach Süden bis vor den 
linken Flügel der Gruppe Earlowitz ausdehnte. Man erblickt darin mit 
Recht die Wirkung des nun schon eine Woche währenden deutschen An¬ 
griffs. Die Aussicht, den Gegner noch vernichtend zu treffen, hatte sich 
damit aber vermindert, besonders, da er weiter südlich noch standhielt. 
Hier hatte die verstärkte 6. Landwehr-Vrigade unter Generalmajor 
Simon immerhin einen örtlichen Erfolg errungen, indem sie im Angriff 
nördlich von Radun 1000 Gefangene und fünf Maschinengewehre erbeutete. 
Die 8. und 12. A r nt e e waren seit dem 14. September trotz einiger Erfolge 
kaum noch vorwärtsgekommen. Bei der 10. A r m e e erreichten die Gruppen 
Litzmann und Hutier in der Verfolgung die allgemeine Linie Lejpuny— 
Landwarowo—Wilia nördlich von Wilna. Sie standen damit etwa fünf 
Kilometer vor der Stadt. Oberhalb von Wilna hielt der Gegner das Südufer 
der Wilia. Rur in der Gegend der Scheimjana-Mündung und aufwärts 
bis Vystriza gelang es der scharf zupackenden 75. Reserve-Division unter 
Generalleutnant von Seydewitz, sowie der 10. Landwehr- und 42. Infan¬ 
terie-Division, im Angriff über den Fluß weiteren Raum zu gewinnen. 
Auf dem äußersten linken Flügel konnte die 2. Infanterie-Division ihre 
Stellung nur wenig verbessern. 
So klaffte immer noch eine breite Lücke zum Kavalleriekorps Gar¬ 
nier, dessen Lage dadurch recht schwierig wurde. Die 4. und 1. Kaval¬ 
lerie-Division sahen sich von weit überlegenem Gegner angegriffen, der bei 
Zuprany ihre Front durchbrach, mit starken Kräften gegen den Nord¬ 
flügel der 1. Kavallerie-Division einschwenkte und sie zum Ausweichen 
nach Osten zwang. Schließlich sah sich General von Garnier genötigt, 
angesichts des gleichzeitigen russischen Druckes in der rechten Flanke und des 
angriff auf Wilna zur Zeit des Wirksamwerdens der gegnerischen Flanke von Molo- 
deczno noch nicht durchgedrungen sein sollte, ist natürlich noch nicht abzuschätzen." 
(Akten des Wiener Kriegsarchivs.) 
x) Aufzeichnungen hierüber fehlen.
	        
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