Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Operation des Oberbefehlshabers Ost gegen Wilna. 
24.ttnb25.3tt«. Diese Weisungen ließen es zu der für die Truppen der Njemen- 
Armee beabsichtigten Ruhe nicht kommen. Sie setzten die Masse scharf 
nach Süden gegen die Nordfront von Kowno an, andere Teile scharf nach 
Norden gegen Mitau, dazwischen die Kavallerie mit weitem Ziel gegen 
Osten, vor allem auf Wilna. Die Bewegungen waren nur ausführbar, 
wenn man den soeben geschlagenen Gegner nicht zur Ruhe kommen ließ. 
Die frontale Verfolgung mußte daher trotz der Ermüdung der 
Truppen fortgesetzt werden. Sie führte in fast ununterbrochenen Kämpfen 
gegen russische Nachhuten und unter Vermehrung der Veutezahl um einige 
tausend Mann bis zum 25. Juli auf dem rechten Flügel an die untere 
Niewiaza, mit der Mitte etwa 15 Kilometer über Poniewiez hinaus, das 
von dem inzwischen wieder vereinigten I. Reservekorps genommen wurde, 
mit dem linken Flügel bis vor Poswol an der Muscha. Damit war im 
wesentlichen die Grenze erreicht, bis zu der der Nachschub für stärkere Kräfte 
zunächst geleistet werden konnte1). Auch schien der Gegner jetzt so geschwächt, 
daß die weitere Verfolgung kleineren Abteilungen übertragen wurde. 
26. Zu« ms General von Below, der sein Hauptquartier am 28. Juli nach Schauten 
z. Attgust. ^Erlegte, mußte seine Armee für die vom Oberbefehlshaber Ost gestellten 
Aufgaben neu gliedern. Während die Abteilung Esebeck gegen die Nord- 
westfront von Kowno sicherte, sollten das I. Reservekorps mit zugeteilter 
Brigade Homeyer und das Korps Lauenstein (78. Reserve-Division und 
Division Beckmann) bei Poniewiez bereitgestellt werden, um gegen die 
Nordfront der Festung vorzugehen. Die Kavalleriekorps Richthofen und 
Schmettow (Egon) hatten sich südlich und östlich von Poniewiez zu sam¬ 
meln, um nach Südosten gegen Wilna und nach Osten gegen Dünaburg 
vorzustoßen. Gegen Mitau wurde außer der bisher dort eingesetzten Gruppe 
Schmettow (Eberhard), 41. Infanterie-Division, Abteilung Libau, 8. Kaval¬ 
lerie-Division, noch die 6. Reserve-Division bestimmt. 
Am 29. Juli begann das Unternehmen gegen Mitau mit dem Vor¬ 
gehen der 6. Reserve-Division gegen Vausk, um hier das rechte Aa-Afer zu 
gewinnen. Der russische Widerstand war aber so stark, daß sich der Divi¬ 
sionskommandeur, seit Juni Generalmajor Hans von Below, entschloß, den 
Übergang weiter unterhalb zu versuchen. Das Armee-Oberkommando 
schickte als Verstärkung die Brigade Homeyer. In der Nacht zum 31. Juli 
gelang das Unternehmen zehn Kilometer westlich von Vausk bei Mesoten. 
Die hier neu eingesetzte russische 53. Infanterie-Division wich nach Norden 
*) S. 458. Die Bahn von Libau war einstweilen nur bis östlich Prekuln benutz¬ 
bar und sehr wenig leistungsfähig. Die Feldbahn über Tauroggen hatte am 19. Juli 
Kielmy erreicht.
	        
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