Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Aufgabe und Gliederung der Njemen-Armee. 
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Die Njemen-Armee unter General der Infanterie Otto 
von Velow deckte zu dieser Zeit mit rund sieben Infanterie-Divisionen 
und fünf Kavallerie-Divisionen2) den Raum nördlich des Njemen von der 
unteren Dubiffa bis in die Gegend östlich von Libau in einer Frontbreite 
von etwa 250 Kilometern. Der gegenüberstehende Feind schien an Zahl 
etwas überlegen2). General von Velow wollte den Angriff, ähnlich wie es 
der Oberbefehlshaber Ost seinerzeit in der Weisung vom 14. Juni2) ange¬ 
ordnet hatte, unter Vermeidung der starken feindlichen Stellungen bei Schau- 
len gegen den vorwiegend aus Kavallerie bestehenden russischen Nordflügel 
führen, um dann gegen Flanke und Rücken der Schaulen-Stellung einzu¬ 
schwenken. Dementsprechend gliederte er seine Truppen unter Schwächung 
des rechten Flügels wie folgt: 
Südgruppe unter Generalleutnant Freiherr von Richthofen 
(Höherer Kavalleriekommandeur 1 mit Abteilung Csebeck, 36. Reserve- 
Division, Division Veckmann, 3. und bayerischer Kavallerie-Division) 
vom Njemen bis zum Rakiewo-See südlich Schauten, 
Korps Morgen (Generalkommando des I. Reservekorps mit 
Brigade Homeyer^) und 1. Reserve-Division) in den Stellungen vor 
Schauten, 
Nordkorps unter General von Lauenstein (Generalkommando 
des XXXIX. Reservekorps mit 6. und 78. Reserve- und 41. Infanterie- 
Division) nördlich anschließend hinter dem Laufe der Windau bis nörd¬ 
lich der Bahnlinie Libau—Murawjewo, 
K a v a l l e r i e k o r p s des Generalleutnants (Egon Grafen 
vonSchmettow(6. und 2. Kavallerie-Division) nördlich anschließend, 
Gruppe des Generalleutnants von Papprih (Gouverneur 
von Libau mit 8. Kavallerie-Division und Truppen der Festung5)) bei 
Hasenpot und östlich davon. 
Die Einnahme dieser Gliederung erforderte erhebliche Märsche; der 
Angriff konnte daher erst etwa am 15. Juli beginnen. Dabei sollte das 
Nordkorps, durch die Kavallerie in der linken Flanke begleitet, zunächst in 
der allgemeinen Richtung auf Mitau, der linke Flügel der Gruppe Pappritz 
1) I. und Y» XXXIX. R. K., 41. I. D., 6. R. D., Div. Beckmann, Abt. Csebeck 
und Truppen von Libau; 2., 3., 6., 8. und bayer. K. D. 
2) Tatsächlich etwa neun Infanterie- und sieben Kavallerie-Divisionen, im 
wesentlichen dieselben Kräfte wie aus S. 469 ersichtlich. 
3)S. 127. 
4) Gren. Regt. 2 und Crs. Regt. Königsberg nebst Artillerie usw. 
5) Dabei 29. Ldw. Br. und zwei Brigaden der 4. K. D.
	        
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