Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Aufmärsche und ersten Kämpfe an der italienischen Front. 
Monats April 1915 wurde mit der Anlage von Verteidigungsstellungen 
am mittleren und unteren Isonzo ernsthaft begonnen. 
Der ungünstige Verlauf der Ereignisie an der galizischen Front im 
Herbst 1914 zwang die ö.-u. Heeresleitung, auf die Crsahformationen auch 
des italienischen Grenzgebiets in verstärktem Maße zurückzugreifen. In- 
folgedesien boten die Truppenverbände des Grenzschutzes ein stets wech¬ 
selndes Bild. Im Februar 1915 wurden diese losen Verbände zu vier 
Divisionen zusammengefaßt, die im Mai durch eine fünfte verstärkt wurden, 
90. bis 94. Infanterie-Division. 
Als am 23. Mai Italien an Österreich-Ungarn den Krieg erklärte"), 
waren folgende Truppen der Mittelmächte an der Grenze zur Abwehr ver¬ 
sammelt oder im Begriff dort aufzumarschieren: 
In Tirol unter dem Oberbefehl des zum Landesverteidigungs¬ 
kommandanten von Tirol ernannten Generals der Kavallerie Dankl, die 
91. und 90. Infanterie-Division, die 56. Gebirgs-Vrigade sowie das im 
Antransport befindliche „Deutsche Alpenkorps"3). 
An der Kärntner Front unter dem Oberkommando des 
Generals Rohr die 92. Infanterie-Division, die 57. Halb-Vrigade sowie 
die anrollenden Verbände: 59. Gebirgs-Vrigade und VII. Korps. 
Im Küstenlande am Isonzo, wo unter Befehl des Generals 
der Infanterie von Voroevic die neue 5. Armee gebildet wurde: die 93., 
57. und 94. Infanterie-Division und die von der serbischen Grenze im 
Antransport befindlichen zweieinhalb Korps (XV. Korps mit 1. und 
50. Infanterie-Division, XVI. Korps mit 18. und 58. Infanterie-Divi¬ 
sion sowie die selbständige 48. Infanterie-Division). 
Im ganzen waren es also 14 Infanterie-Divisionen, eine 
Halb-Vrigade und zwei Gebirgs-Brigaden, mit denen 
die Mittelmächte an der Landesgrenze gegen das italienische Heer auf¬ 
marschierten; von diesen standen am 23. Mai 128 Bataillone an der Grenze, 
während sich 94 Bataillone im Anrollen befanden. Die Stärke des Gegners 
wurde von der ö.-u. Heeresleitung auf 44 I n f a n t e r i e - und 4 K a v a l - 
lerie-Divisionen geschätzt3). Den Oberbefehl an der italienischen 
Front führte der General der Kavallerie Erzherzog Eugen, desien 
Hauptquartier sich vom 27. Mai ab in Marburg an der Drau befand. 
Den ihm von der ö.-u. Heeresleitung erteilten Weisungen entsprechend 
beabsichtigte er, in zäher Abwehr die Grenzstellungen zu halten. Das Ge- 
i) S. 10. — 2) S. 7 und 18. — 3) Die tatsächliche Stärke des italienischen 
Heeres bei Kriegsausbruch betrug nur 35 Inf.- und 4 Kav.-Div. sowie 52 Bataillone 
Alpini.
	        
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