Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Vorstoß der Vug-Armee östlich des Bug. 
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pflegungsvorräte und viel Geschühmaterial mit Munition sollten abtrans¬ 
portiert sein. Das deutete auf planmäßige Räumung der Festung. 
In der Tat schwenkte am 20. August die russische 4. Armee (XVI., 
Grenadier-, XXV., XV., VI. sibirisches, IX. Korps) in die Linie Kleszczele 
—Wysoko Litowfl—östlich von Ogrodniki zurück, anschließend an sie hatte 
die 3. Armee (XXIV., X„ XIV., III. kaukasisches, XXIX., XXIII., 
XXXI. Korps, 4. Kavalleriekorps) diesseits des Bug die Linie östlich von 
Ogrodniki—Koben erreicht, jenseits des Flusses hielt sie die weitgedehnte 
Linie Koben—Szack—Turyjsk—Wladyslawow (östlich von Wladimir 
Wolynsk). Die russische 13. Armee war am 17. August ausgelöst worden. 
Ihre Truppen wurden, soweit man sie nicht an andere Fronten abtrans¬ 
portierte, der 3. Armee zugeteilt. Auch die Festung Brest Litowfl war dieser 
unterstellt worden. Die russische Führung war sich offenbar der schweren 
Gefahr bewußt, die der Durchführung ihrer Rückzugsbewegung aus einem 
Druck des Gegners auf dem rechten Bug-Afer östlich an Brest Litowfl vor¬ 
bei erwachsen mußte. Sie sorgte daher dort für stärkste Abwehr. 
Infolgedessen gelang es auch am 20. und 21. August der Vug- 
Armee nicht, bis an die Straße Luboml—Piszcza vorzudringen, obwohl 
das ganze XXXXI. Reservekorps von Süden durch die Seenplatte hin¬ 
durch zu umfassen suchte und die 22. Infanterie-Division links neben der 1. 
eingriff. Erst am 22. August stieß das XXXXI. Reservekorps über diese 
Straße auf Mielniki vor. Gleichzeitig in der Front stark angepackt, gab 
der Feind nun endlich auch Piszcza und die Gegend nördlich davon frei. 
Obschon General von Linsingen seine Kräfte östlich des Bug noch 
durch das Korps Gerok (11. bayerische und die 107. Infanterie-Division) 
verstärkte, ließ sich jedoch der zähe Gegner in den nächsten Tagen in dem 
schwierigen Wald- und Sumpfgelände nur wenige Kilometer zurückdrücken. 
Hinter starken Sperrstellungen flössen seine Hauptkräfte auch weiterhin auf 
Kobryn ab. 
Am 24. August sehte sich das Kavalleriekorps Heydebreck nach tage¬ 
langen Kämpfen in Besitz des Eisenbahnknotenpunktes Kowel und stieß 
von dort in nördlicher Richtung auf Ratno vor. Cs trat nunmehr unter 
den Befehl des Oberkommandos der Vug-Armee. Teile der ö.-u. 1. Armee 
waren dem Kavalleriekorps bereits in den letzten Tagen auf Kowel gefolgt. 
Die Armee, weiterhin durch Abgaben der 4. Armee verstärkt, gruppierte sich 
bereits für die ihr anbefohlene Offensive nach Südosten. Am 22. August 
war sie auf Antrag des Generalobersten von Conrad aus dem Befehls¬ 
bereich der Heeresgruppe Mackensen ausgeschieden. 
General von Linsingen sah in dem starken Widerstand, den 
seine Armee auf dem Ostufer des Bug fand, die Absicht des Feindes, die 
2». hts 
24. A«g«st.
	        
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