Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Die Offensive der Verbündeten auf Brest Litowsk. 
30. Zu« bis 
2. August. 
gegen bald einsehende russische Angriffe einen schweren Stand. Erst als 
Artillerie über die Brücke bei Ryczywol zur ünterstützuug eintraf, besserte 
sich ihre Lage. 
Der Übergang war geglückt, doch nun galt es, schnell nach vorwärts 
Raum für tiefgegliederte Vrückenkopfstellungen zu gewinnen. Obwohl die 
Korpsreserve sowie der Flankenschuh von der Pilica sofort nachgezogen 
wurden, gelang es indessen angesichts schnell herangeführter feindlicher Ver¬ 
stärkungen am 29. Juli nicht mehr, weitere Fortschritte auf dem östlichen 
üfer zu machen. 
Am nächsten Tage setzten starke Gegenangriffe besonders 
gegen die beiden Flügel bei Kobylnica und Tarnow ein. Die Landwehr- 
Division Bredow wurde über eine inzwischen fertiggestellte zweite Brücke bei 
Swierze Gorne nachgezogen und nahm nach heftigen Kämpfen Maciejowice. 
Am 31. Juli stieg das Wasser der Weichsel infolge starker Regengüsse 
in den letzten Tagen bedenklich und machte die nördliche Brücke unbenutzbar. 
Dadurch entstand eine kritische Lage, da die Russen Verstärkungen heran¬ 
führten und ihre Gegenangriffe fortsetzten. Wohl gelang es der Landwehr- 
Division Bredow, nachdem sie heftige Angriffe von 16 russischen Bataillonen 
abgewiesen hatte, das Dorf Podzamcze im Nachstoß zu nehmen, doch erst 
als am 1. August das Landwehrkorps in erbitterten Kämpfen Domaszew 
eroberte, war ein Brückenkopf gewonnen, der gesicherten üferwechsel 
verbürgte. 
Schon am 29. Juli, und von neuem am 30. und 31., nachdem auch der 
linke Flügel der ö.-u. 4. Armee in Bewegung gekommen und bis in Höhe 
von Nowo Aleksandrja^) gelangt war, hatte Generaloberst vonWoyrsch 
sich an die verbündeten Heeresleitungen mit der Bitte um Verstärkung durch 
stoßkräftige Infanterie gewandt, da seine Landwehr-Divisionen zur Aus¬ 
nutzung des errungenen Erfolges zu schwach seien. General von Falkenhayn 
versuchte daraufhin, sowohl beim Oberbefehlshaber Oft2) wie bei General¬ 
oberst von Conrad die Abgabe einer Division an die Armee-Abteilung zu 
erwirken, fand indessen bei beiden Ablehnung. Als einzige Unterstützung 
konnten am 29. Juli nur die ö.-u. 2. Kavallerie-Division von der ö.-u. 
4. Armee und am 31. Juli die deutsche 9. Kavallerie-Division von der 
9. Armee zugewiesen werden; dazu kamen die ö.-u. 7. Kavallerie-Division, 
die vor Iwangorod entbehrlich geworden war, und die ö.-u. 9., die noch 
im Pilica—Weichsel-Winkel sicherte. Für Kavallerie gab es indessen zu¬ 
nächst östlich der Weichsel keine Verwendungsmöglichkeit, denn die Russen 
hielten die Vrückenkopfstellung noch fest umklammert. Stärkere Ansamm- 
0 S. 404. — 2) S. 338 und 343.
	        
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