Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Wiederaufnahme der Offensive der Heeresgruppe Mackensen. 401 
Feindes für möglich und glaubte, daß ein solcher sicherlich durch heftige Teil- 
angriffe gedeckt werden würde. „Die Armee hält sich bereit", so wurde daher 
besohlen, „diese Angriffe wie bisher abzuweisen und dem weichenden Gegner 
zu folgen. Cin vorzeitiges Anstürmen gegen seine starken Stellungen ver¬ 
spricht nicht den gewünschten Erfolg und käme seinen Absichten entgegen." 
Erst am 29. Juli sollten die 11. und 4. Armee gemeinsam zu neuem Angriff 
schreiten. 
Als Haupteinbruchsstelle für die 11. Armee wurde wieder¬ 
um die Front westlich des Wieprz bestimmt. Hier sollte auf schmalem 
Raume eine starke Stoßgruppe unter Befehl des Generals von Cmmich 
(XLII. Reservekorps, Korps Kosch, X. Armeekorps, 119. Infanterie- und 
Garde-Kavallerie-Division) zunächst auf Viskupice durchbrechen und dann 
weiter südlich starke rückwärtige Staffeln zum Flankenstoß nach Osten über 
den Wieprz werfen. Hierdurch wollte man der rechts anschließenden Front 
(Gardekorps und ö.-u. VI. Korps) den schwierigen Frontalangriff über den 
seemeichen Siennica-Abschnitt erleichtern. Rach Erreichen der ersten Ziele 
sollte der Hauptdruck vom westlichen Wieprz-Üfer auf das östliche verlegt 
werden. Die Armeereserve (die 22. und die von der ö.-u. 1. Armee abge¬ 
gebene 103. Infanterie-Division*)) wurde daher unmittelbar östlich des 
Fluffes bereitgestellt. Die ö.-u. 4. Armee sollte sich mit starkem rechten 
Flügel in der Richtung auf Lublin dem Angriff anschließen. Sie dehnte 
sich nach rechts bis in die Gegend nordöstlich von Chmiel aus, um sowohl 
dem linken Flügel der 11. Armee das Überschreiten des Gielczew-Vaches zu 
erleichtern, als auch den vor der eigenen Front stehenden Feind flankieren 
zu können. Die Mitte, bei der sich die deutsche 47. Reserve-Division be¬ 
fand, sollte den frontalen Durchbruch nordwestlich von Trzciniec fortsetzen. 
Außerdem wurde die Armee angewiesen, mit ihrem linken Flügel an der 
Weichsel vorzuschwenken, um dadurch russische Kräfte festzuhalten, die sich 
sonst gegen die mit dem Übergang unterhalb von Iwangorod beauftragte 
Armee-Abteilung Woyrsch wenden konnten. Der Bug-Armee war die 
doppelte Ausgabe zugedacht, sowohl die rechte Flanke der 11. Armee zu 
decken, als auch durch Vorstoß auf Cholm solange wie möglich an der neuen 
Offensive mitzuwirken. 
Rach den über die feindliche Kräftegruppierung vor¬ 
liegenden Nachrichten standen der ö.-u. 1. Armee (fünf Infanterie- und zwei 
Kavallerie-Divisionen^)) auf dem östlichen Vug-Üfer sieben russische Infan¬ 
terie-Divisionen und zwei Kavalleriekorps gegenüber. Vor der acht Infan¬ 
terie-Divisionen zählenden Bug-Armee hatten sich mehr als zehn russische 
l) S. 394. — -) S. 395. 
t Weltkrieg. Till. Band. 
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