Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die russischen Streitkräfte vor der Heeresgruppe Mackensen. 
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zu bewegen, wenn es gelungen wäre, die Nachschubschwierigkeiten zu über¬ 
winden. Sie blieben bei dem gänzlichen Mangel an Eisenbahnen*) und 
festen Wegen natürlich in vollem Umfange bestehen". 
Das Oberkommando Mackensen rechnete auf Grund der ihm vor¬ 
liegenden Nachrichten über die Verteilung der russischen Streit- 
kräfte damit, daß der Heeresgruppe im Raume von der Weichsel bis in 
die Gegend südlich von Wladimir Wolynsk Teile der 4., die 3. und die neu¬ 
gebildete 13. Armee in einer Gesamtstärke von etwa 15 Korps und 8 Ka¬ 
vallerie-Divisionen gegenüberstanden. Man nahm an, daß die Front der 
4. Armee diesseits der Weichsel (XXV., XV., VI. sibirisches Korps, 
2y2; Kavallerie-Divisionen) ostwärts bis Vychawa reichte, links anschließend 
die Front der 3. Armee (IX., X., III. kaukasisches, XIV., XXIV., II. sibi¬ 
risches Korps, Gardekorps, eine Kavallerie-Division) bis westlich von Gra- 
bowiec, die Front der 13. Armee (II. kaukasisches, XXIII., XXIX., 
XXXI., V. kaukasisches Korps, fünf Kavallerie-Divisionen) beiderseits des 
Vgg mit linkem Flügel bis in Gegend von Zdzary. Aus Gefangenen¬ 
aussagen war bekannt, daß Mangel an Gewehren bestand und die Ersatz- 
mannschaften vielfach ohne Schußwaffen eintrafen. Hinter der Kampffront 
sollten bei den Infanterie-Regimentern Kommandos ohne Gewehre gebildet 
sein. Munition schien reichlicher vorhanden zu sein. Ob sie bei der Artil¬ 
lerie für langdauernde Kämpfe ausreichen würde, wurde allerdings be¬ 
zweifelt. 
Die Annahmen über die Zusammensetzung und die Stärkeverhältnisse 
der russischen Armeen entsprachen im allgemeinen der Wirklichkeit. Die 
4. Armee unter General Cwert (XVI., Grenadier-, XXV., VI. sibirisches, 
XV. Korps, insgesamt 10 Infanterie- und Kavallerie-Divisionen) stand 
beiderseits der Weichsel, die Front der 3. Armee unter General Lösch (IX., 
X., III. kaukasisches, XIV., XXIV. Korps, insgesamt zehn Infanterie- 
und zwei Kavallerie-Divisionen) erstreckte sich von Bychawa bis Grabowiee. 
Hinter ihr befanden sich in Reserve das II. sibirische Korps, Gardekorps 
und die 56. Infanterie-Division, insgesamt 5%Infanterie-Divisionen. Die 
aus der bisherigen Gruppe Olochow2) unter Befehl des Generals Gorba- 
towski neugebildete 13. Armee (II. kaukasisches, XXIII., V. kaukasisches, 
XXIX., XXXI. Korps, insgesamt 13 Infanterie-Divisionen, und 4. Kaval¬ 
leriekorps zu vier Kavallerie-Divisionen) hielt mit ihrem linken Flügel auf 
i) Im Gegensatz zu dem völlig eisenbahnlosen Raume westlich des Bug bestand 
östlich des Flusses in der von den Russen bereits im Herbst 1914 geschaffenen Voll¬ 
bahnlinie Wladimir Wolynsk—Sokal eine Verbindung zwischen dem russischen und 
ö.-u. Vollbahnnetz. 
-) S. 262.
	        
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