Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Verstärkung der Heeresgruppe Mackensen. 
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zubauen. Damit ergab sich die Möglichkeit, dieser Front Ktäfte zur Ver¬ 
stärkung der Heeresgruppe Mackensen zu entnehmen. 
Bereits am 4.Juli hatte Generaloberst von Conrad seine Zustim¬ 
mung zu der von General von Falkenhayn erbetenen Schwächung der Süd¬ 
armee gegeben, gleichzeitig aber den Wunsch ausgesprochen, daß sie bei einer 
Wiederaufnahme der Offensive dem Führer der ö.°u. 7. Armee, General 
von Pflanzer-Baltin, mit unterstellt würde. Der deutsche Generalstabschef 
hatte das abgelehnt und hinzugefügt, daß an Stelle des zur Heeresgruppe 
Mackensen übertretenden bisherigen Oberkommandos der Südarmee General 
der Infanterie Graf von Vothmer mit seinem Generalkommando die Füh¬ 
rung der Armee übernehmen würde. Die Südarmee gab daraufhin das 
Generalkommando des X. Reservekorps (General der Infanterie Kosch) mit 
der 101. und 105. Infanterie-Division ab. Am Abend des 6. Juli wurde 
der Oberbefehlshaber, General von Linsingen, mit seinem Stabe ab¬ 
berufen und trat an die Spitze der am rechten Flügel der Heeresgruppe 
Mackensen neuzubildenden Bug-Armee. In den folgenden Tagen 
wurde die Südarmee noch weiter durch Abgabe der 1. Infanterie- und 
5. Kavallerie-Division sowie des Generalkommandos des XXIV. Reserve- 
korps (General der Infanterie von Gerok) an die Heeresgruppe Mackensen 
geschwächt. 
Westlich d er Weichsel*) hatten die Russen um die Monats¬ 
wende Juni/Juli aufs neue nachgegeben. Die ö.-u. 1. Armee folgte ihnen 
zunächst bis zur Kamienna und wurde dann bis auf ein Infanterie-Regi¬ 
ment und die halbe 2. Kavallerie-Division herausgezogen. Eine Infanterie- 
Division trat östlich der Weichsel zur ö.-u. 4. Armee, die übrigen Teile 
wurden mit der Bahn über Lemberg hinter den rechten Flügel der 11. Armee 
an den Bug abwärts von Kamionka Strumilowa geführt. Hier traten die 
Gruppe Szurmay und die 46. Infanterie-Division von der ö.-u. 2. Armee zu 
ihr über. Die Armee-Abteilung Woyrsch übernahm westlich der 
Weichsel die ganze Front bis zur Pilica. Ihr rechter Flügel schob sich an 
die vom Feinde stark befestigte Stellung in Linie Zemborzyn—Sienno— 
Ilza heran und griff diese am 7. Juli vergeblich an. 
Am 11. Juli vereinbarten die General st abschefs der ver¬ 
bündeten Heeresleitungen in Pleß Richtlinien für die Fort¬ 
führung der Operationen auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz. Die 
Meinungen darüber gingen zunächst in mehreren Punkten nicht unerheblich 
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t Weltkrieg. VIII. Band. 
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