Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Auseinandersetzungen mit der Obersten Heeresleitung. 
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des Generalfeldmarschalls, als am 24. August das Generalgou¬ 
vernement Warschau unter General von Veseler gebildet und ihm 
damit entgegen früher erweckten Hoffnungen^) auch der Hauptteil des bisher 
von ihm verwalteten russischen Gebietes genommen wurde. 
Generalfeldmarschall vonHindenburg legte darauf am 25. August 
in einem an die Oberste Heeresleitung und in Abschrift gleichzeitig an das 
Militärkabinett und das Kriegsministerium gerichteten Schreiben dar: Ohm- 
mehr sei der ihm seinerzeit „im Drange der Not verliehene Titel »Ober¬ 
befehshaber der gesamten deutschen Streitkräfte im Osten« zur schneidenden 
Ironie geworden"; er bat, eine Änderung zu erwirken. Das aber wurde von 
der O b e r st e n Heeresleitung unter eingehender Begründung mit 
dem Hinweis darauf abgelehnt, daß die dem Generalfeldmarschall „dem¬ 
nächst durch Seine Majestät zugedachte Verwendung doch wieder die Schaf¬ 
fung eines ähnlichen Titels notwendig machen würde". Diese Mitteilung 
vermochte dem entstandenen Gegensatze in keiner Weise mehr seine Schärfe 
zu nehmen. 
6. Die 12.und 8. Armee in der Verfolgung durch Polen. 
Karten 6 und 7, Skizze 22. 
a) Das Nachdrängen vom 7. bis 11. August2). 
Am Morgen des 6. August hatte General von Falkenhayn beim 
Oberkommando Gallwitz angefragt2), ob die Armee-Gruppe „durchkommen" 
werde. Oberst Marquard erwiderte, „daß gute Zuversicht bestehe". Nach 
einem Operationsvorschlag gefragt, empfahl er, den rechten Flügel der 
8. Armee zu verstärken. Zum Schluß wies General von Falkenhayn noch¬ 
mals auf die Wichtigkeit der Operation der Armee-Gruppe hin. Nach¬ 
mittags rief dann Oberst Marquard, anscheinend auf Veranlassung des 
Generals von Gallwitz, Generalmajor Tappen an und wiederholte: „Die 
Operation dürfe nicht abgebrochen werden; es gehe gut vorwärts. Falls 
Kräfte verfügbar seien, müßten sie dem rechten Flügel der 8. Armee zugeführt 
werden." An der Grenze gegen diese war durch die von der Armee-Gruppe 
Gallwitz beibehaltene, nach Südosten gerichtete Angriffsrichtung bereits eine 
größere Lücke im Entstehen. Gleichzeitig regte General von Gallwitz daher 
auch beim Oberkommando der 8. Ar m e e an, es möge seinen rechten Flügel 
aus eigenen Kräften verstärken. Daß die Armee selbst inzwischen am 
i) S. 346. — 2) Anschluß an S. 333. 
3) Nach Aufzeichnungen beim A. O. K. Gallwitz. — Inwieweit der O. V. Ost 
über diese Aussprachen unterrichtet worden ist, ließ sich nicht mehr feststellen (S. 352). 
6. August.
	        
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