Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Vorbereitungen zum Angriff bei Przasnysz. 
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Bedenken, ob der Angriff nicht zu breit fei1). General von Gallwitz 
hielt aber an seinem Plane fest; er erachtete „die Zahl der Angriffs¬ 
truppen für ausreichend; wenn auch die feindlichen Stellungen großartig 
ausgebaut waren, war die Besetzung nach dem Abzug des II. sibirischen 
Korps keine besonders dichte mehr". Immerhin entschloß er sich, aus Kräf¬ 
ten der Nachbarabschnitte noch eine Landwehr-Brigade hinter dem rechten, 
eine aktive Division hinter dem linken Angriffsflügel bereitzustellen?). 
Ein Angriffsunternehmen der 10. Armee und neuer Gasangriff der 
9. Arme es) sollten inzwischen zur Ablenkung des Gegners und zur Fesse¬ 
lung seiner Kräfte beitragen; weitere Unternehmungen, vor allem die Offen¬ 
sive der Njemen-Armee, standen noch bevor. Für den Angriff gegen 
Kowno sollten, wenn an seine Durchführung auch zunächst nicht zu denken 
war, doch wenigstens die Vorbereitungen wieder aufgenommen und dazu der 
nächste freiwerdende Verband dorthin gegeben werden. Im übrigen be¬ 
deutete der für den rechten Flügel der 8. A r m e e in Aussicht genommene 
Angriff die unmittelbarste Unterstützung der Armee-Gruppe Gallwitz. 
Am 9. Juli meldete der Oberbefehlshaber Ost an die Oberste Heeres-s. 
leitung auf deren Anfrage: „Entsprechend den mir am 2. des Monats in 
Posen gegebenen Weisungen wird die durch XVII. Armeekorps, 38. Infan¬ 
terie-Division sowie alle verfügbare Artillerie verstärkte Gruppe Gallwitz zu 
beiden Seiten von Przasnysz angreifen und die russische Stellung durch¬ 
brechen. Rechter Flügel 8. Armee wird durch Angriff zwischen Szkwa und 
Pisia Offensive der Gruppe Gallwitz unterstützen. Angriff kann nicht vor 
12. Juli beginnen . . . Das Unternehmen gegen Kowno habe ich zurück¬ 
stellen müssen, da dazu zur Zeit Truppen nicht verfügbar." Anknüpfend 
an diesen Schlußsatz fragte General von Falkenhayn nach der Ver¬ 
wendung der 41. Infanterie-Division, da ihm die zum Rarew-Stoß ange¬ 
setzten Kräfte zu schwach erschienen. In seinem Auftrage traf am 10. Juli 
Generalmajor Tappen1) beim Oberbefehlshaber Ost in Lötzen ein. Die 
gegen den Raum von Przasnysz angesetzte Stoßgruppe wurde nunmehr 
durch die 50. Reserve-Division von der 9. Armee noch weiter verstärkt, so daß 
sie im ganzen 10%! Divisionen zählte. Die 9. Armee hatte damit insgesamt 
vier statt der ursprünglich in Aussicht genommenen zwei Divisionen ab¬ 
gegeben. 
1) von ©allttHtz, S. 270. 
a) Ldw. Br. des Obersten Grafen von Pfeil und Klein-Cllguth vom XVII. R. K. 
(bisher Korps Sur6n) und Division Falk aus Truppen des Korps Eben gebildet. 
3) Die Unternehmungen aller anderen Armeen (außer Armee-Gruppe Gallwitz 
und 8. Armee) werden später besonders geschildert. 
4) Am 26. Juni zu diesem Dienstgrad befördert.
	        
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