Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Kämpfe der ö.-u. 7. Armee am Dniester. 
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Zarte und wechselvolle Kämpfe hatte auch die ö.-u. 7. Armee in15.ets22.3unt. 
diesen Tagen noch um die Dniester-Linie zu bestehen. Ihr linker Flügel 
konnte am 15. Juni dem Gegner den Brückenkopf von Nizmow entreißen. 
Hingegen sah sich General von Pflanzer-Baltin am gleichen Tage genötigt, 
das im Raum zwischen Pruth und Dniester ostwärts angreifende Korps 
Korbet in die Linie Vojan— Horoszowa zurückzunehmen, da nach einem auf¬ 
gefangenen russischen Befehl mit einem feindlichen Vorstoß über den 
Dniester unterhalb Zaleszczyki gerechnet werden mußte. Die Flußsiche¬ 
rung in der Lücke zwischen dem Korps Korda und der Gruppe Kaiser wurde 
der halben 8. und 10. Kavallerie-Division übertragen, dahinter um Zastawna 
aus je einer Brigade der 8. und 5. Kavallerie-Division sowie Teilen des 
Korps Krautwald eine Armeereserve gebildet. Der Angriff des Gegners 
erfolgte indessen nicht, wie erwartet, von Norden her, sondern gegen die 
Front des Korps Korda, das in der Nacht zum 16. ungestört seine neuen 
Stellungen hatte beziehen können. Es mußte sich an den folgenden Tagen 
immer wiederholter Massenanstürme des russischen XXXII. Korps und 
3. Kavalleriekorps erwehren, was nur unter Einsatz der Armeereserve ge¬ 
lang. Die jetzt nördlich des Korps Korda vereinigten vier Kavallerie- 
Divisionen (ungarische 5., ö.-u. 6., 8. und 10.) wurden zu einer Gruppe 
unter Feldmarschalleutnant von Venigni zusammengefaßt und diese 
durch eiligst vom linken Armeeflügel heranbeförderte Kräfte verstärkt, 
da nach neuen Nachrichten nun auch russische Angriffe vom nördlichen 
Dniester-Afer her zu erwarten standen. In der Tat besetzte der Feind 
am 20. die Dniester-Schleife westlich von Ascie Biskupie und ging tags 
daraus von hier und aus dem großen Waldgebiet östlich von Rzawiency 
zum konzentrischen Angriff vor. Der Verteidiger mußte auf die Höhen 
westlich von Onuth zurückweichen; hier schlug er am 22. Juni alle Anstürme 
des Gegners ab. 
Auf dem linken Armeeflügel waren nach der Einnahme des Brücken¬ 
kopfes von Nizniow an der Dniester-Strecke von Ostra bis Maryampol nur 
schwächere Teile der Gruppe Schönburg zurückgeblieben. Die Hauptkräfte 
seines Westflügels hatte General von Pflanzer-Baltin über den Dniester 
gegen die Linie Potok Zloty—Koropiec angesetzt, um den Feind durch 
Rückenbedrohung zur Aufgabe seiner Stellungen südlich des Flusses bei 
Czernelica zu zwingen. Mit der einheitlichen Führung der Operation war 
General von Rhemen beauftragt worden. Bereits in der Nacht zum 
16. Juni faßte die Gruppe Czibulka in der Flußschleife südlich von Kosmier- 
zyn Fuß. Im Laufe des Tages vollzogen auch Teile der Gruppe Schön¬ 
burg und des Korps Rhemen bei und südlich von Ostra den Übergang. In 
verlustreichen, durch die Geländegestaltung äußerst erschwerten Kämpfen
	        
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