Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
beiderseits der Lemberger Bahn in der für die Südarmee so bedrohlichen 
Richtung auf Stryj rechtzeitig begegnen zu können, setzte General von Lin- 
singen noch zwei Bataillone des Korps Bothmer sowie drei Batterien der 
38. Infanterie-Division nach Wolica in Marsch und unterstellte diese 
Kräfte dem Generalmajor Gentner. Die aufgegebenen Stellungen konnten 
abends wieder besetzt werden. 
i7.»is2o.3«ttt. Der Gegner nahm nunmehr unter der Einwirkung der Offensive des 
Generalobersten von Mackensen von der Fortführung seiner Angriffe südlich 
des Dniester Abstand. Auf der ganzen Front der Südarmee trat Ruhe ein. 
Am 17. Juni löste die dem General Grafen von Bothmer unterstellte 38. In¬ 
fanterie-Division die 40. in ihren Stellungen auf dem Westufer des Stryj 
ab. Feldmarschalleutnant von Kornhaber nahm die Masse der 51. Infan¬ 
terie-Division auf das rechte Tysmienica-Ufer hinüber und schritt im Rah¬ 
men der der ö.-u. 2. Armee obliegenden Offensivaufgabe*) im Morgen¬ 
grauen des 18. zum Angriff. Der linke Flügel der Südarmee — die 
Gruppe Szurmay und die 38. Infanterie-Division — schloffen sich an. Der 
Feind wich unter schwacher Gegenwehr auf den Dniester zurück und gab 
tags darauf das Südufer ganz auf. Rur die Brückenköpfe von Zydaczow 
und Wolcniow hielt er noch mit starken Kräften besetzt. Gegen letzteren 
ging die 38. Infanterie-Division zum Angriff vor, der nur langsam Boden 
gewann. Die Gruppe Szurmay folgte beiderseits der Lemberger Bahn bis 
an den Dniester und setzte die 40. Infanterie-Division rechts neben der 7. 
an Stelle der Truppen des Generals Gentner ein, die zum Korps Bothmer 
zurücktraten. Die 51. Infanterie-Division vollzog am 20. Juni bei Kolo- 
druby den Uferwechsel und fand wieder Anschluß an den rechten Flügel 
ihrer Armee, der gegen den Szczerek-Abschnitt vorgingt). Auf die Nach¬ 
richt hiervon befahl General von Linsingen nachmittags der Gruppe Szur¬ 
may, sich dem Vorgehen ihres linken Nachbars über den Dniester anzu¬ 
schließen, und dem Korps Bothmer, sich in den Besitz von Zydaczow und 
Wolcniow zu setzen und dann ebenfalls den Fluß zu überschreiten. Im 
übrigen beabsichtigte er, wie er den Heeresleitungen bereits am 17. Juni 
gemeldet hatte, mit seinen Hauptkräften den Übergang über den Dniester 
wiederum beiderseits von Zurawno zwischen Bukaczowce und Holeszow zu 
erzwingen, da ihm dort günstigere Verhältnisse vorzuliegen schienen als 
weiter stromaufwärts. In den nächsten Tagen wurde die hierfür erforder¬ 
liche Umgruppierung der Armee durchgeführt. Die Gruppe Szurmay schied 
am Abend des 20. Juni aus der Südarmee aus und trat zur ö.-u. 2. Armee 
über3). Der Gruppe Marschall gegenüber hielt der Feind nach wie vor 
seine starken Vrückenkopfstellungen um Halicz—Iezupol fest. 
*) S. 220. — 2) S. 233. — -) S. 246.
	        
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