Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Neue Krise bei der Südarmee. 
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224 Geschütze, über 600 Maschinengewehre ließen sie allein in der Hand 
der 11. Armee. Der Verlust der galizischen Hauptstadt, in der sich der Zar 
selbst erst vor wenigen Wochen unter festlichem Gepränge als „Befreier 
Galiziens" hatte feiern lasten, bedeutete für das russische Volk und seinen 
Herrscher eine schwere moralische Einbuße, deren Tragweite auch in poli¬ 
tischer Hinsicht nicht abzusehen war. 
\\.Die Rümpfe an der Dniester-Front vom 14. bis 22.Juni. 
Karten 5 und 6, Skizzen 17 und 18. 
Der erfolgreiche Verlauf der Offensive des Generalobersten 
von Mackensen auf Lemberg hatte sich inzwischen auch für den Gang der 
Begebenheiten an der Dniester-Front fühlbar gemacht. Bei der S ü d - 
armee war es zunächst freilich zu einer neuen ernsten Krise gekommen, 
indem deren linker Flügel am 14. Juni nochmals durch einen Gegen¬ 
angriff starker russischer Kräfte getroffen wurde. Nordwestlich von 
Vortniki brachen russische Garden über den Dniester vor und warfen die 
1. Infanterie-Division des Korps Vothmer an die von Zurawno nach 
Zydaczow führende Straße zurück; durch Einsatz der Korpsreserve und mit 
Hilfe des rechten Flügels der 3. Garde-Infanterie-Division gelang es, bis 
zum Abend einen Teil des verlorenen Bodens wieder zu nehmen. West¬ 
lich des Stryj hingegen mußte der rechte Flügel der Gruppe Szurmay nach 
zähem Widerstande bis halbwegs Tejsarow zurückgebogen werden. West¬ 
lich der Lemberger Bahn ging Vilcze verloren. Auch die Gruppe Korn¬ 
haber auf dem rechten Flügel der ö.-u. 2. Armee war vorübergehend zur 
Aufgabe ihrer Stellungen gezwungen. Während sich der Feind am fol¬ 
genden Tage dem Korps Vothmer gegenüber darauf beschränkte, das ge¬ 
wonnene Gelände festzuhalten, setzte er seinen Angriff auf die Gruppe 
Szurmay mit unverminderter Kraft fort und drückte sie in erbitterten 
Kämpfen in die Linie Tejsarow—Letnia zurück. Abermals war Stryj ernst¬ 
lich bedroht. General von Linsingen sah sich genötigt, zur Stützung seines 
linken Flügels anderweitig Kräfte freizumachen. Noch am Nachmittag des 
15. wurden zwei Bataillone des Korps Vothmer der Gruppe Szurmay zu 
Hilfe gesandt. Darüber hinaus erhielt General von Gerok Befehl, die un¬ 
garische 38. Infanterie-Division in der kommenden Nacht durch die in 
Wojnilow als Armeereserve zurückgehaltene halbe 19. Infanterie-Division 
ablösen zu lasten und nach Ruda in Marsch zu setzen. 
Die beiden deutschen Bataillone wurden zum Gegenstoß bei Wolica 
eingesetzt, wo der Feind am Morgen des 16. Juni von neuem angegriffen 
und Raum gewonnen hatte, ilm jedem ferneren Vorstoße der Russen 
14. und 
15. Juni. 
16. Juni.
	        
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