Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Der Feind weicht in die Grodek—Magierow-Stellung aus. 227 
gemeinsamem Angriff beider Divisionen gelang es dann abends noch, den 
Feind aus seinen Stellungen um Molodycz zu werfen. Hm 4° nachmittags 
hatte das Oberkommando der 11. Armee befohlen, daß die 8. bayerische 
Reserve-Division, die inzwischen zur Sicherung der tiefen linken Flanke des 
X. Armeekorps vorgezogen war, auf Oleszyce—Zabiala angesetzt und mit 
der links anschließenden 56. Infanterie-Division zu einem Korps unter 
Befehl des bayerischen Generalleutnants Freiherrn von Stein zu¬ 
sammengefaßt werden sollte. Die 8. bayerische Reserve-Division gelangte 
mit ihren vordersten Teilen noch bis Oleszyce. Die 119. Infanterie- 
Division sollte Armeereserve werden. 
Auf dem rechten Flügel der ö.-u. 4. A r m e e durchstieß die nördlich des 
Kotowka-Waldes vorgehende 22. Infanterie-Division um 
11» vormittags zugleich mit der im Walde kämpfenden ö.-u. 11. Infanterie- 
Division die feindlichen Stellungen. Beide Divisionen drangen noch 
erheblich über die Czarne-Höhe hinaus vor. Die übrige Front der 4. Armee 
östlich des San schob sich nach Norden an die vom Gegner besetzten Höhen¬ 
stellungen beiderseits von Cieplice heran. 
Das Oberkommando Mackensen beurteilte am Nachmittage 
die Gesamtlage der 11. Armee sehr aussichtsvoll. Hm 6° abends richtete 
Oberst von Seeckt an die Generalstabschefs der Korps folgende Weisung: 
„Das Verfolgungsgefecht ist auf der ganzen Front der drei Armeen in 
gutem Fortschreiten. Die Lage hat sich seit gestern zu unseren Gunsten 
dahin geändert, daß der Feind Teile seiner Hauptkräfte uns wieder ent- 
gegengeworsen hat und uns dadurch die Möglichkeit bietet, ihn im freien 
Feld zu schlagen. Wir werden daher in der von ihm vorbereiteten Haupt¬ 
stellung geringeren Widerstand finden und vielleicht mit ihm in sie ein¬ 
dringen können. In diesem Sinne bleibt die Verfolgung in den Gefechts¬ 
streifen rastlos fortzusetzen." Hm die Kräfte der 11. Armee zu dem Durch¬ 
bruchsstoß auf Magierow noch enger zusammenzufassen, wurde ihre Grenze 
zur ö.-u. 2. Armee nach links in Richtung auf die Waldkuppe des Kubyn 
verschoben, womit gleichzeitig für diese Armee eine Hmfafiung der Grodek- 
Stellung nördlich um den Ianow-See herum ermöglicht werden sollte. 
Vor der ö.-u. 2. Armee ging der Feind in der Nacht zum 16. Juni is.J>»«i. 
auf die Grodek-Stellung zurück. Die Armee folgte auf der ganzen Linie, 
mit dem linken Flügel bis Szklo. Auch der rechte Flügel und die Mitte 
der 11. Armee setzten die Verfolgung unaufhaltsam fort. Feindliche 
Nachhuten vor sich hertreibend, erreichten die vier südlichen Korps trotz 
großer Marschschwierigkeiten die Linie Szklo—Niemirow und nördlich. 
Nur zur Besetzung von Niemirow war ein längerer Angriffskampf erforder¬ 
lich. Der Kommandierende General des XXII. Neservekorps, General der 
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