Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
Angriffs, um die feindliche Stellung von Norden her aufzurollen. Am 
6. Juni erlag Starzawa und die Stellung südlich davon dem Ansturm des 
XXXXI. Reservekorps. Im Nachstoß wurde Czerniawa erreicht. Da¬ 
durch wurde auch der linke Flügel des ö.-u. XVII. Korps vorgetragen, die 
Vuczki-Höhe südwestlich von Czerniawa von ihm erstürmt. Der rechte 
Korpsflügel aber blieb vor Iozesowka hängen. Mehrfache starke Gegenstöße 
der Russen scheiterten. Am 7. Juni wurde nunmehr die Ablösung des 
XVII. Korps durch das Beskidenkorps und die 11. bayerische Infanterie- 
Division befohlen. Die zunächst bestehende Absicht, bei Fortsetzung des 
Angriffs den Druck von Norden her durch das XXXXI. Reservekorps 
aufrechtzuerhalten, ließ Generaloberst von Mackensen fallen, da er die 
Kampfkraft der gegenüberstehenden Ruffen nur noch gering einschätzte. 
Die 11. bayerische Infanterie-Division sollte, nur durch die Artillerie des 
XXXXI. Reservekorps unterstützt, in der Richtung auf Hodynie—Czerniawa 
angreifen. Der Hauptstoß war gegen Iozesowka gerichtet. Er drang jedoch 
am 8. Juni nicht durch. Auch dem Beskidenkorps waren nur einige örtliche 
Erfolge beschieden. Am 9. Juni mehrfach wiederholte blutige Stürme 
gegen Iozesowka vermochten dieses Bollwerk, das auch die zu beiden Seiten 
angelehnten Fronten stützte, nicht zu Fall zu bringen. Daher entschloß sich 
Generaloberst von Mackensen, den Angriff in der bisher erreichten Linie 
einzustellen und ihn erst mit Beginn der allgemeinen Offensive wieder auf¬ 
zunehmen. Die 11. bayerische Infanterie-Division wurde durch das Bes- 
kidenkorps abgelöst und schied als Armeereserve aus der Kampffront aus. 
Auch die ö.-u. 2. Armee mußte ihre Teilangriffe einstellen, da sie zum Schutz 
ihrer rechten Flanke gegen den Vorstoß der Russen über den Dniester^) 
Kräfte aus ihrer Front hatte herausziehen müssen. Im Raume östlich von 
Przemysl gelang es also nicht, die für die große Offensive erstrebte Aus¬ 
gangsstellung bei Mosciska zu erreichen. 
Auch in der Nordflanke der 11. Armee ging nicht alles nach 
den Wünschen des Armee-Oberkommandos 11. Die feindlichen Vorstöße 
gegen die Nordfront der ö.-u. 4. Armee hielten an. Man rechnete mit 
einem starken Angriff der Russen. Die Lage blieb hier also bis zum Ein¬ 
treffen der beiden von der 3. Armee entsandten Verstärkungskorps (X. und 
XVII.) noch gespannt. Das bedeutete eine Gefahr für die Bahn Rze- 
szow—Iaroslau und damit für den gesamten Aufmarsch. Daher wurde 
von den zur 11. Armee anrollenden Verstärkungen am 4. Juni die zuerst 
eintreffende 22. Infanterie-Division^) als Stütze hinter dem rechten Flügel 
der ö.-u. 4. Armee bereitgestellt. 
*) S. 210. - 2) S. 202.
	        
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