Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Schwächung der 9. Armee. — Armee-Gruppe Gallwih und 8. Armee. 137 
czew einen nur wenig westwärts gewölbten Bogen darstellte und daher 
kaum wirksam umfaßt werden konnte. Da diese Linie außerdem immer noch 
etwa 60 Kilometer von der Weichsel entfernt lag und die starken Ausnahme¬ 
stellungen von Grojec, Vlonie und Rowogeorgiewsk hinter sich hatte, bot 
sich kaum irgendwelche Aussicht auf entscheidende Erfolge westlich des 
Stromes. Die Ober st e Heeresleitung empfahl daher nach aber¬ 
maliger vergeblicher Bereitstellung zum Gasangriff am 28. Juni, am fol¬ 
genden Tage „rücksichtslose" Schwächung4) der 9. Armee. Der 
Oberbefehlshaber Ost ordnete die Abgabe eines Armeekorps an, 
sobald die Armee-Abteilung Woyrsch weiter Raum gewinne. Wenn die 
Abgabe von dieser Voraussetzung abhängig gemacht und auch jetzt noch auf 
ein Armeekorps beschränkt wurde, obgleich in der Front der Armee neben 
anderen drei aktive und drei Reserve-Divisionen standen, so schwebte der 
Führung jetzt ein anderer Gedanke vor als Mitte Mat2); sie wollte dem 
erwarteten allgemeinen Rückzüge der Russen auch mit Teilen der 9. Armee 
in breiter Front folgen, ähnlich wie die von der Obersten Heeresleitung 
angesetzte Armee-Abteilung Woyrsch2). Andere Teile wollte der Ober¬ 
befehlshaber Ost für später, für die über Kowno geplante Offensive in der 
Hand behalten, wobei er besorgt war, daß sie, sofort herausgezogen, wahr¬ 
scheinlich von der Obersten Heeresleitung für Zwecke beansprucht werden 
könnten, die ihm weniger dringlich erschienen. Als dann Generaloberst 
von Woyrsch bereits am 30. Juni mitteilen ließ, daß der Gegner vor 
seinem rechten Flügel weiche, wurde das XVII. Armeekorps herausgezogen. 
Llber seine Verwendung schwebten noch Erwägungen. 
Wesentlich stiller als bei der 9. Armee waren die Monate Mai und Mar«»dJ>»«t. 
Juni bei der Armee-Gruppe G a l l w i tz und der 8. Armee ver¬ 
laufen, die durch Abgaben für die 10. und Rjemen-Armee und für neu¬ 
zubildende Divisionen immer mehr geschwächt wurden4). Als Anfang 
1) Insgesamt waren außer den neuaufgestellten Verbänden seit 
Mitte April abgegeben worden: 6. R. D. an Armee-Gruppe Lauenstein, 29. Ldw. Vr. 
an 10. Armee, 22. I. D. an Oberste Heeresleitung, 8. K. D. an Rjemen-Armee. In 
der Front standen unter anderem noch: 35., 36. u. 38.1. D. und 5., 49. u. 50. R. D. 
2) S. 133. — 3) So vermutet General Ludendorff in einer Zuschrift vom De¬ 
zember 1931 an das Reichsarchiv. Sonstige Nachrichten fehlen. 
4) S. 104 u. 106. — Cs wurden abgegeben: von Armee-Gruppe Gallwitz 
Ende Mai 9. Ldw. Br. an 10. Armee, 2. K. D. an Rjemen-Armee, Ende Juni 3.1. D. 
bereit zur Abgabe; — von 8. Armee Ende April Teile der 4. K. D. an Armee- 
Gruppe Lauenstein und ö.-u. Front; im Mai etwa eine verst. Vr., Ende Juni 41. I. D. 
an Rjemen-Armee.
	        
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