Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Französische Angriffe im Elsaß. 
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blutigem Nahkampf geworfen"). Am 14. Juni wurden die Stellungen der 
19. Reserve-Division, die den Frontabschnitt der 8. bayerischen Reserve- 
Division") übernommen hatte, heftig angegriffen. Die Höhen westlich von 
Metzeral und von Sondernach sowie die Kuppe des Hilsenfirstes gingen trotz 
entschloffener Gegenwehr verloren, an den folgenden Tagen fiel auch 
Metzeral in Feindeshand. Ohne Störung durch den Gegner erfolgte nun¬ 
mehr in der Nacht zum 22. Juni die Räumung des westlichen Fecht-Ufers. 
Vor der neuen Verteidigungslinie, die von Mühlbach über die Höhen 
östlich von Metzeral nach dem Hilsenfirst verlief, fand der französische 
Vorstoß sein Ende. Die Verluste der 19. Reserve-Division und der ihr zu¬ 
geteilten Truppen") betrugen 111 Offiziere und 3565 Mann. Der Gegner 
hatte neben hohen blutigen Verlusten — nach französischen Angaben über 
6000 Mann — 580 Gefangene eingebüßt. 
Am 20. Juli trat der Feind weiter nördlich in der Richtung auf 
Münster wieder zum Angriff im Ober-Clsaß an. Nach stundenlangem 
Artilleriefeuer gingen die französische 129. und 47. Infanterie-Division gegen 
den Abschnitt der 6. bayerischen Landwehr-Division am Varrenkopf sowie 
den der 8. bayerischen Reserve-Division") am Reichackerkopf vor. In 
schweren, bis zum 22. Juli dauernden Kämpfen wurden jedoch die Höhen 
behauptet; dagegen fiel am 27. Juli trotz tapferer Gegenwehr die beherr¬ 
schende Stellung des Lingekopfes, 5 Kilometer nördlich von Münster, in 
Feindeshand. Schon drohte die Lage eine ernste Wendung zu nehmen, da 
gelang es den durch Teile der 19. Reserve-Division und 187. Infanterie- 
Brigade verstärkten Bayern in kraftvollem Gegenstoß den am und nördlich 
des Varrenkopfes eingedrungenen Feind größtenteils wieder zurückzuwerfen. 
Am 31. Juli gab das Oberkommando der französischen 7. Armee den 
Angriff in den Vogesen auf. Nur die französische 129. Infanterie-Division 
sollte weiter versuchen, sich in den Besitz der deutschen Stellung am Barren- 
kops zu setzen. 
") Angesichts der Verschärfung der Lage wurde als Reserve der O. H. L. die 
187.1. Vr. am 2. Juni von Laon in die Gegend von Schlettstadt verlegt. Zwei 
Regimenter dieser Brigade wurden vorübergehend, für die Zeit vom 17. bis 20. Juni, 
der 6. Armee zur Verfügung gestellt. Vgl. S. 90. 
2) S. 79. Die 8. bayer. R. D. hatte vorübergehend zur Verfügung der O. H. L. 
gestanden und war am 2. Juni nach dem Osten abgefahren worden. Am 12. Juni 
wurde das Generalkommando des X. R. K. aus der Gegend von Straßburg nach Süd¬ 
ungarn abbefördert. Vgl. S. 199 und 242. 
3) Vornehmlich die zum Einsah wieder zur Verfügung gestellte 187. I. Vr. 
4) Die 8. bayer. R. D. war in den ersten Iulitagen vom östlichen Kriegsschau¬ 
platz wieder im Ober-Elsaß eingetroffen. 
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