Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Schlacht bei Wlozlawek. 
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Während bei Wlozlawek auf dem linken Weichsel-Ufer gegen das 13_ 
V. sibirische Korps gekämpft wurde, hatte der deutsche Vormarsch auch 
auf dem rechten Weichsel-Ufer begonnen. Cr sollte die Auf- 
merkfamkeit des Gegners ablenken, ihn fesseln und, wie der Gouverneur von 
Thorn erläuternd dem Angriffsbefehl zugesetzt hatte, nicht weit über Lipno— 
Rypin hinausgehen. Nach aufgefangenen Funksprüchen wußte man, daß 
vom russischen VI. Korps je ein Infanterie-Regiment mit zwei Batterien 
nach Lipno und Rypin vorgeschoben war; bei Lipno wurde außerdem die 
6. Kavallerie-Division angenommen. Gegen diesen Ort ging am 12.No¬ 
vember Generalleutnant v. Wrochem mit seiner 21. Landwehr-Brigade und 
der 99. Referve-Infanterie-Brigade vom XXV. Reservekorps (zusammen 
zwölf Bataillone, eine Schwadron, sieben Batterien) von Thorn und Gollub 
vor. Am 13. wurde nach Gefecht Lipno erreicht. Gleichzeitig war General- 
leutnant v. Wernitz mit elf Landsturm-Bataillonen, einigen Schwadronen 
und Batterien der Festung Graudenz in zwei Kolonnen von Strasburg her 
gegen Rypin angesetzt worden, um die dortigen russischen Kräfte aufzuheben. 
Cr wurde aber, ohne einen Erfolg errungen zu haben, vom Gouverneur der 
Festung schon am 13. November wieder in die Grenzstellung zurückgenommen, 
da die Russen inzwischen in seiner Ostflanke im scharfen Vorgehen gegen 
Soldau und Neidenburg waren^). 
Z. Die Schlacht bei Rmno. 
Karten und Skizzen: Rr. 6 und 9. 
Am 13. November nachmittags lag beim Oberkommando der deutschen >z. November. 
9. Armee ein Funkspruch des russischen Generals Tschagin, Chefs 
des Stabes der 2.Armee, von 210nachmittags vor, der ein klares Bild 
davon gab, wie man auf gegnerischer Seite die Lage ansah und was man 
beabsichtigte. Der Funkspruch lautete in der damals vorliegenden Äber- 
setzung: „Ungefähr zwei Armeekorps der Deutschen gingen in der Richtung 
auf Wjelun. Östlich von Wjelun sind Befestigungen des Gegners fest- 
gestellt worden. Im Rayon Kalifch ungefähr ein Armeekorps und zwei bis 
drei Kavallerie-Divifionen. Von der Richtung Thorn gehen ungefähr 
zwei Divisionen auf dem linken Ufer der Weichsel vor und drängen das 
V. sibirische Korps zurück, welches sich in die Front Domb-Wjelki—Dsian- 
kow zurückzog. Zur Hilfe dem V. sibirischen Korps rückt unser II. Korps 
heute bei Tagesanbruch in die Front Lanjenta—Pjerowawola—Bfowki— 
J) S. 340 f.
	        
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