Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Frage gemeinsamen Oberbefehls im Osten. 
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am 5. November^): . . Ich erachte, daß Einschiebung eines Ober» 
kommandos zwischen den Armeekommandanten und dem Höchstkomman¬ 
dierenden unzweckmäßig; letzterer muß direkt mit den Armeen disponieren. 
Dortiger Vorschlag legt Operationsleitung ganz in Hände Generals Luden- 
dorff; ist mir deutlicher Fingerzeig verlorenen Vertrauens; muß unter diesen 
Umständen hervorheben, daß ich in loyalster Weise und ohne jede Kränkung 
meinem gänzlichen Rücktritt entgegensehe . . Der General begründete 
diese Haltung später in seinem Werke wie folgt: „Vei aller Hochschätzung 
für General Ludendorff ging es doch nicht an, einer Kommandoregelung zu- 
zustimmen, welche die Kaiserliche und Königliche Wehrmacht und damit das 
Schicksal der Monarchie in die Hände eines jungen Generals einer fremden, 
wenn auch verbündeten Macht gelegt hätte." Der Gedanke gemeinsamen 
Oberbefehls im Osten, der sich immer unabweisbarer aufdrängte, war damit 
einstweilen begraben. 
2. Die Ereignisse bis zum Z. November. 
Karten und Skizzen: Nr. 6. 
Die österreichisch-ungarische 1. und die deutsche 9. Armee hatten 27. snober. 
den am 27.Oktober begonnenen Rückmarsch") fortgesetzt, die Österreicher 
und Angarn gegen die Linie San-Mündung—Kjelzy, die deutsche 
9. A r m e e mit dem Garde-Reservekorps, XX. Armeekorps, sowie dem aus 
drei österreichisch-ungarischen Kavallerie-Divisionen (2., 3., 9.) neugebildeten 
und in die Front der deutschen Armee eingeschobenen Kavalleriekorps des 
Feldmarschalleutnants Freiherrn v. Hauer gegen den Raum zwischen Kjelzy 
und Roworadomsk, mit dem Landwehrkorps und der Gruppe Mackensen 
— XVII. Armeekorps, Korps Frommel (36. Reserve-Division und Division 
Bredow) und XI. Armeekorps — in die im Ausbau begriffene Stellung 
Roworadomsk—Wjelun. Auf dem äußersten linken Flügel hatte das 
Kavalleriekorps Korda (8. und österreichisch-ungarische 7. Kavallerie- 
Division) die Richtung gegen die Warthe östlich Kalisch genommen, 
Posener Grenzschutz sollte dorthin entgegenrücken, auch die aus dem Westen 
anrollende 5. Kavallerie-Division war auf diesen Flügel angesetzt. Auf 
die nach Abgabe der ursprünglichen Hauptreserven noch aus den Festungen 
herangezogenen Truppen war zunächst nur bedingt zu rechne; sie be- 
durften nach den Anstrengungen der letzten Wochen so sehr der Erholung, 
daß sie, soweit möglich, mit der Bahn zurückgesandt wurden, die Landsturm- 
Brigade Hoffmann nach Posen, die Landsturm-Vrigaden Westernhagen 
!) Conrad V, S. 392 ff. — -) Band V, S. 489 s.
	        
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