Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

352 
Die ostpreußische Front im November und Dezember. 
-Dezember, leitung, ein bis zwei Korps der 10. Armee nach Warschau zu werfen, aber 
General Rußki hielt das für zwecklos; nicht viel später war er selbst p 
nötigt, die 6. sibirische Division und das II. kaukasische Korps dorthin 
abzubesördern"^). 
Zu Ende des Jahres hatten die Russen gegenüber der ostpreußische,, 
Ostgrenze, einschließlich der inzwischen eingetroffenen sieben Landwehr. 
Brigaden^), immer noch etwa 17 Divisionen Infanterie und 4I/2 Kavallerie. 
Divisionen, denen im ganzen nur etwa 6 Divisionen deutscher Infanterie, 
davon Landwehr und Landsturm, und Kavallerie in Stärke von etw 
2 Divisionen gegenüberstanden. Daß es diesen schwachen Kräften ze. 
lungen ist, den Gegner vom Vordringen in das Innere des ostpreußischen 
Landes abzuhalten, wird stets ein besonderes Ruhmesblatt in der Geschichte 
der dort eingesetzten Truppen und ihrer Führung sein. 
wm&efDas russische Vorgehen gegen die ostpreußischeSüdgrenze 
hat zu den geschilderten Kämpfen an der Ostgrenze Ostpreußens in keim 
irgendwie erkennbaren Wechselwirkung gestanden. Die russische I.Armee, 
die die rechte Flanke des Hauptangriffes decken sollte, hatte gleichzeitig ach 
die Aufgabe, den Angriff der 10. Armee in Ostpreußen zu unterstützen uttb 
dazu den Gegner rechts der Weichsel zunächst bis zur Grenze zmückzudrücken, 
Dazu hatte der Oberbefehlshaber der Armee, General v. R e n n e n k amps, 
das I. turkestanische Korps mit der 4. Don-Kosaken-Division und der Huri- 
Reiter-Brigade Ende Oktober von Zjechanow auf Mlawa, das VI. Korps 
mit der 6. Kavallerie-Division links daneben von Plonsk auf Sjerpezan- 
gesetzt; dahinter folgte das VI. sibirische Korps. Während das VI. Korps 
bei Sjerpez zunächst haltmachte, griff dasturkestanischeKorps nebsi 
Kosaken-Division nach bedächtigem Vorrücken und langer Vorbereitung fei 
Soldau an. Nach siebentägigem vergeblichen Bemühen wurde die Stadl 
schließlich am 16. N 0 v e m b e r genommen. Inzwischen waren das VI. und 
das VI. sibirische Korps durch die Kämpfe gegen die deutsche 9. Armee nach 
Westen abgezogen worden, die russische 10. Armee aber kämpfte immer noch 
östlich der Masurischen Seen. Das turkestanische Korps allein schien jit 
schwach, als daß es durch Fortsetzung des Angriffes nach Ostpreußen hinein 
auf den Gang der Kämpfe bei der 10. Armee oder westlich der Weichsel ein- 
wirken könne. General v. Rennenkampf entschloß sich daher, den Atigriff 
bei Soldau einzustellen und auch Teile des turkestanische» Korps aus das 
1) Korolkow, Merblick, S. 156. 
-) Vgl. S. 195, Anm. 3.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.