Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Kämpfe der 8. Armee. 
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der Führung der Armee in Ostpreußen enthoben'); schon beim Abschluß der 
Kampfhandlungen des 8. November hat er daher nicht mehr mitgewirkt. 
Einen vollen Monat hatte General v. Francis unter äußerster An- 
spannung aller Kräfte von Führung und Truppe die vordringende russische 
Flut von dem Eckpfeiler der deutschen Front im Osten ferngehalten. Als 
Abschluß seiner Tätigkeit meldete er am 8. November an den Obersten 
Kriegsherrn unmittelbar: „Eine von drei russischen Divisionen versuchte 
Umfassung von Stallupönen wurde nach meinen Anordnungen gestern durch 
Gegenangriff aus Richtung Stallupönen und Tollmingkehmen abgewehrt. 
Südlich Stallupönen Feind vernichtend geschlagen und im Rückzug. An- 
griff östlich Tollmingkehmen erfolgreich im Vorwärtsschreiten. Vis jetzt 
4000 Gefangene gemacht, neun Maschinengewehre erbeutet, Zahl der Ge° 
schütze unbekannt. Eben Meldung, daß Feind auf allen Teilen des 
Schlachtfeldes in voller Flucht. — Auf Euer Majestät Befehl habe ich 
Armeeführung heute an General v. Below abgegeben." 
b) Die Durchführung des Rückzuges unter General 
Otto v. Velow und die Abwehr bis zum Jahresschluß. 
Karten und Skizzen: Nr. 21. 
Als Nachfolger des Generals v. Frantzois war am 7. November der 
bisherige Kommandierende General des I. Reservekorps, General der 
Infanterie Otto v. Velow, einer der jüngsten Kommandierenden 
Generale, der bei Kriegsausbruch noch Divisionskommandeur gewesen war, 
zum Oberbefehlshaber der 8. Armee ernannt worden. Er verfügte nach dem 
Ausscheiden des I. und XXV. Reservekorps im ganzen nur noch über 
6%Divisionen Infanterie, davon die Hälfte Landwehr, und 1 Kavallerie- 
Division^) sowie über einige Ersatz- und Landsturm-Einheiten. Soweit 
man wußte, standen 19 russische Infanterie- und Reserve-Divisionen sowie 
^'/-Kavallerie-Divisionen^) gegenüber. Trotzdem wollte General v. Below 
die Verteidigung auch weiterhin angriffsweise führen. Nachdem der Gegner 
nördlich der Nomintenschen Heide am 8. November zurückgewichen war, kam 
eine Fortsetzung des Angriffs hier nicht mehr in Frage. 
A) Näheres vgl. S. 48 f. 
2) I. Armeekorps, 3. Reserve-Diviston, Landwehr-Division Königsberg, Land- 
wehr°Division Zacobi (6. und 34. Brigade), 9., 33., 70. Landwehr-Brigade, 1 Kaval¬ 
lerie-Division. 
3) III., XX., XXII., XXVI. (Reserve-), II. kaukasisches und III. sibirisches 
Korps; 5. und 1. kaukasische Schützen-Brigade; 53., 56., 59., 68., 73. und 84. Reserve- 
Division — halbe 1. Garde-, 1., 2. und 3. Kavallerie-Division; 1. und 4. selbständige 
Kavallerie-Brigade.
	        
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