Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Ssterreichisch-ungarische Heeresleitung und Oberbefehlshaber Ost. 
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4. Die Schlacht südlich Rrakau'). 
Der Einsatz der deutschen 47. Reserve-Division. 
Karten und Skizzen: Nr. IS und 19. 
In Flanke und Rücken der österreichisch-ungarischen 4. Armee war die ®n6e 
Lage schließlich so ernst geworden, daß General v. Conrad sich am 
26. November entschlossen hatte, zunächst einmal den Feind südlich 
Krakau durch einen überraschenden Stoß zurückzuwerfen. Dazu wollte er 
erhebliche Teile aus der Front der 4. Armee nördlich der oberen Weichsel 
verwenden und auch die nach Krakau anrollende deutsche 47. Reserve- 
Division. 
Diese Absichten führten zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Ober- 
besehlshaber Ost, der zu jener Zeit den neuen Angriff über Sjerads nach 
Osten vorbereitete und besorgt war, daß mit der Schwächung der österrei- 
chisch-ungarischen Front nördlich Krakau der Druck auf den Gegner in Süd- 
polen nachlassen werde; russische Kräfte könnten dort frei werden und den 
deutschen Angriff erschweren. Der durch Hauptmann v. Fleischmann ver- 
mittelte Gedankenaustausch mit General v. Conrad nahm vorübergehend 
große Schärfe an. Am der deutschen Auffassung Rechnung zu tragen, gab 
der öfterreichisch-ungarische Heeresbefehl vom 26. November der 
Armee Woyrsch den schon erwähnten2) Auftrag „Kräfteverschiebungen des 
Feindes nordwärts gegen die deutsche 9. Armee" zu verhindern und sich 
sodann deren Angriff, vom Nordflügel umfassend, anzuschließen; die 
1. r^id 4. Armee sollten halten. Der Ostflügel der 4. Armee mußte aller- 
dings allmählich zurückgenommen werden, um die für den Stoß südlich 
der Weichsel nötigen Kräfte freizumachen. Wie schon zur Schlacht nördlich 
Krakau sollte die große Lagerfestung die Kräfteverschiebung und den Äser- 
Wechsel decken. 
Die Besprechung in Breslaus am 2. Dezember brachte die 2.Dezember, 
verbündeten Führer im Osten einander persönlich näher. Seitdem General 
Ludendorff am 17. September in Neu-Sandez gewesen war, hatte kein 
unmittelbarer Meinungsaustausch mehr stattgefunden. „Wir drei4) hatten 
gleiche Interessen und verstanden uns daher sehr bald", schrieb Graf 
Conrad nach dem Kriege°). Cr kehrte aber doch „verstimmt" nach Tüschen 
zurück, denn seine Forderung auf Heranführung weiterer deutscher Kräfte 
l) Anschluß an 6. 240, 248 und 253 f. — 2) S. 263. — 3) S. 285. — 4) General- 
scldmarschall v. Hindenburg, General v. Conrad und Generalleutnant Ludendorff. — 
°> Conrad V, S. 650.
	        
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