Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Fortgang der Kämpfe in Polen und Galizien. 
,2. Dezember, rund 300 Geschützen^) des XVII. Armeekorps und des Korps Fabeck mürbe 
wenngleich ihre Wirkung wegen der völlig unzureichenden Munitions- 
Zuführung keineswegs voll zur Geltung gekommen war. Beiderseits der 
Straße Kjernosia—Rybno wurden vom XVII. Armeekorps und vom 
Korps Fabeck bis zu drei Kilometer Gelände gewonnen und dabei fast 
9000 Gefangene und mehr als 40 Maschinengewehre erbeutet. Aber auch 
die eigenen Verluste waren erheblich; die tapfere 36. Infanterie-Division 
unter Generalleutnant v. Heineecius hatte allein 1100 Tote und Verwun- 
dete verloren. Die ö. Reserve-Division des III. Reservekorps warm 
Anschluß an das Korps Fabeck mit vorgerückt. General v. Veseler aber 
hielt auch weiterhin daran fest, den eigentlichen Angriff erst am über- 
nächsten Tage, dem 14. Dezember, durchzuführen. 
In den Auffassungen und im Verfahren der Korps des linken Flügels 
der 9. Armee schienen sich Gegensätze zu zeigen, die der Sache nicht förder¬ 
lich sein konnten. Im Kriegstagebuch des Oberbefehlshabers Ost heißt es 
am 12. Dezember: Cs wurde „eine Teilung der außerordentlich unHand- 
lichen, großen Armee erwogen. Die Verbindung mit allen Teilen der 
Front von einem Armee-Oberkommando dauert zu lange. Der Einfluß 
des Oberbefehlshabers wird zu gering. Die Bildung einer neuen Armee 
wird wegen der im Zuge befindlichen Operation nicht für zweckmäßig 
erachtet. Dafür sollen aber einzelne Vesehlsgruppen gebildet werden. C- 
erscheint zweckmäßig, den Angriff nördlich der Vsura einheitlich unter den 
Befehl des Generals v. Veseler zu stellen. Entsprechende Regelung wird 
Armee-Oberkommando 9 anempfohlen." Der Oberbefehlshaber Ost hielt 
sich gerade über die Vorgänge auf dem nördlichen Vsura-Ufer durch 
einen dorthin entsandten Generalsstabsoffizier auf dem laufenden. Am 
12. Dezember nachmittags fragte General Ludendorff auch unmittelbar 
beim III. Reservekorps nach der Lage. Der Generalstabschef, Oberst 
Kabisch, legte dar: „6. Reserve-Division geht morgen nachmittag in Viwak 
dicht hinter linkem Flügel von ö. Reserve-Division. Korps hofft, am 
14. großen Schlag zu machen und braucht dazu nur Munition für seine 
Artillerie." Auf die weitere Frage, ob das Korps Fabeck dem General 
v. Befeler unterstellt sei, kam die Antwort: „Rein, Korps haben sich aber 
geeinigt", — und auf die Frage, ob General v. Veseler sonst noch Wünsche 
habe, hieß es: „Munition, und nicht zum Angriff gezwungen zu werden, 
i) Cs hatten: Korps Fabeck 108 leichte Geschütze, 8 10 cm-Kanonen, 16 schwere 
Feldhaubitzen, 8 Mörser; XVII. Armeekorps 144 leichte Geschütze, 16 schwere Feld- 
Haubitzen.
	        
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