Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Der Angriff gegen die untere Vsura. 
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schwere Artillerie des an Feldgeschützen sehr schwachen Reservekorps (nur 
72 Geschütze gegen 144 der aktiven Korps) noch zurück war, ließ der Ober- 
befehlshaber Ost das Armee-Oberkommando noch besonders darauf hin- 
weisen, daß „sich die Armee nicht den Kopf einrennen", sondern die schwere 
Artillerie abwarten solle; gegen Lowitsch, wo eine Zuckerfabrik der Haupt- 
stützpunkt der Russen zu sein schien, sollten österreichisch-ungarische 30,5 ein- 
Mörser zur Verfügung gestellt werden. 
Am 11.Dezember beeinträchtigte Nebel die Artillerietätigkeit. Bei u. Dezember. 
Regen und mildem Wetter war der südliche Teil des Miasga-Grundes all- 
mählich so versumpft, daß die dort angesetzten Korps den Angriff einstweilen 
für undurchführbar hielten. General v. Linsingen regte an, sein Korps zu 
anderer Verwendung herauszuziehen; dann würden zur Abwehr an diesem 
Frontabschnitt ganz schwache Kräfte genügen. Auf dem Nordflügel der 
Armee südlich Wsheliwy wurden vom XVII. Armeekorps und den 
Anschlußtruppen, rechts die I.Infanterie-Division, links die 25.Reserve- 
Division, unter harten Kämpfen einige Fortschritte gemacht und insgesamt 
2800 Gefangene eingebracht. Das III. Reservekorps dagegen begann 
den Angriff auch an diesem Tage noch nicht. General v. Beseler 
wollte erst seine schweren Geschütze feuerbereit haben und meldete, er 
beabsichtige den Angriff zusammen mit dem Korps Fabeck erst am 
14. Dezember durchzuführen. Er gedachte, nach starker, aber kurzer Feuer- 
Vorbereitung längs der Weichsel-Niederung überraschend vorzubrechen, um 
dann möglichst in einem Zuge gleich bis über die Vsura-Brücke südlich 
Wyschogrod — das waren etwa 15 Kilometer — durchzustoßen. Auf das 
nördliche Stromufer übergesetzte Teile sollten diesen Angriff in der linken 
Flanke decken. General v. Veseler, der dienstälter als der Oberbefehlshaber 
selbst war und einen Namen in der Armee hatte, vertrat die Meinung, daß 
man durch solchen planmäßigen und gründlich vorbereiteten Angriff den in 
der Front vorgehenden Korps große Verluste ersparen werde. Wenn man 
beim Oberkommando die Sachkenntnis und die Erfahrung gerade des 
Generals v. Veseler, des Eroberers von Antwerpen, auch gebührend ein- 
schätzte, so schien der 14. Dezember als Zeitpunkt für den Angriff doch zu 
spät. Man wies den Kommandierenden General darauf hin, daß alles, was 
an Feind gegenüberstehe, schon mehrfach schwer geschlagen und an Artillerie 
schwach sei; bei längerem Zuwarten würden die russischen Stellungen mit 
jedem Tage stärker werden. 
Der 12. Dezember brachte dem linken Armeeflügel südlich 12.Dezember. 
Wsheliwy Fortschritte. Die Früchte der vorangegangenen Kampftage 
Giften heran. Der Gegner schien besonders auch durch das Feuer aus
	        
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