Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Der Angriff gegen die untere Vsura. 
287 
vor den Korps ständen nur Truppen, die schon mehrfach geschlagen seien. 
In demselben Sinne wurde General v. Fabeck auch vom I. Reservekorps 
über den Gegner unterrichtet. Cr verfügte einstweilen nur über die 26. In¬ 
santerie-Division seines Korps, die bereits seit dem 2. Dezember gegen 
Wsheliwy in schwerem Kampfe stand, aber keine nennenswerten Fortschritte 
machte. Am S. Dezember ließ General v. Fabeck den Angriff der s.Dezember. 
26. Infanterie-Division weitergehen. Das Korps Morgen meldete schweren 
Kampf und schwere Verluste; sie betrügen seit Anfang November mehr als 
8000 Mann. In seiner Meldung hieß es weiter'): „Ein weiteres Vor- 
kommen ausgeschlossen. Munitionsmangel. Lage nicht einfach. Korps muß 
schleunigst Munition haben. Könnte nicht neue württembergische^) Division 
schneller vor? Wir werden gezwungen sein'), Stellung zu behaupten. Wir 
glauben, daß wir standhalten, wenn wir Munition erhalten, besonders 
Schrapnells. Wenn neue Division von Sanniki auf Vyki^) dirigiert würde, 
würde es wirksam feilt5)." 
In der Nacht zum 6. Dezember lehnte General v. Conrad mit «.Dezember. 
Rücksicht auf die Entwicklung der Schlacht südlich Krakau die weitere Ver- 
stärkung der Armee Woyrsch ab; er warf die nächste schon für Sjerads in 
Aussicht genommene Division in den Kampf südlich der Weichsel). Seit- 
dem hing der Erfolg in Polen einzig und allein von dem Ergebnis des 
Angriffs der deutschen 9. Armee bei Lowitsch—Ilow ab. An dieser Grund- 
mffassung konnte auch die unerwartete Räumung von Lods am 6. Dezember 
nichts ändern, die doch nichts weiter war als eine Frontverkürzung durch 
Aufgeben des weit nach Westen vorspringenden und daher durch beider- 
seitige Umfassung bedrohten Vogens der russischen Stellung. Als sich 
dadurch auch die deutsche Linie verkürzte, sah General V.Mackensen die 
Möglichkeit, den künftigen Angriffsflügel nördlich der Vsura weiter zu ver- 
stärken. Noch im Laufe des Tages zog er das XVII. Armeekorps aus der 
Front und stellte es nördlich Lods bereit. Da südlich der Vsura sofortiges 
Nachdrängen angesichts des völlig geordneten Rückzuges und des großen Vor- 
sprunges der Russen keinen Erfolg versprach, bestimmte er den 7. Dezember, 
x) Nach der Aufzeichnung beim I. Neservekorps. — 2) Gemeint war die dem 
württembergischen Generalkommando unterstellte preußische 25. Reserve-Division. — 
3) Das sollte heißen: Wir werden uns darauf beschränken müssen. — 4) Drei Kilo¬ 
meter südwestlich Wsheliwy, in der Lücke zwischen der 1. Insanterie-Division des 
Korps Morgen und der 26. Insanterie-Division. — 5) Hierzu schrieb Generalseld- 
wrschall v. Mackensen am 19. Februar 1929 dem Reichsarchiv: „Das Wort »aus- 
geschlossen« beim General v. Morgen ließ den ganzen Ernst der Lage erkennen, auch 
toenn er diese hinterher nur »nicht einfach« nannte." — 6) S. 300.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.