Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Fortgang der Kämpfe in Polen und Galizien. 
2. Dezember. Niederlage beizubringen und sie hinter den San zu werfen. — Dies wären 
die nächsten Ziele." 
4. Dezember. Diese Vreslauer Besprechung hatte für die Fortführung der Opera- 
tionen der 9. Armee keine wesentlichen neuen Gesichtspunkte ergeben. Als 
am 4. Dezember der Angriff ihres Südflügels bei Pabianize liegen- 
geblieben war und sich der anschließende Nordflügel der Armee Woyrsch 
gegen das III. kaukasische Korps nach Südosten gewandt hatte, stand zur 
Frage, wie die letzte noch zu erwartende Verstärkung aus dem Westen, das 
III. Reservekorps, einzusetzen sei. Der OberbesehlshaberOstbe- 
absichtigte, das Korps auf den rechten Flügel der 9. Armee zu fahren, wo 
sich zwischen den inneren Flügeln der beiden verbündeten Armeen eine Lücke 
zeigte, gegen die der Gegner immer weitere Kräfte nach Petrikau heran- 
zuführen schien. Da die Bahn inzwischen bis Sjerads wiederhergestellt war, 
konnte das Korps hier am schnellsten zur Wirkung gebracht werden, um den 
ins Stocken geratenen Angriff der Gruppe Linsingen') wieder vorzureißen. 
Demgegenüber war das Oberkommando Mackensen der Ansicht, daß beim 
Einsatz gegen die Mitte der russischen Front weniger Entscheidendes zu er- 
reichen sei als auf dem linken Armeeflügel durch Angriff längs der Weichsel 
Dort würden dann außer den schon eingesetzten Kräften drei Reserve- und 
eine Kavallerie-Division (25. Reserve-Division, III. Reservekorps, 4. Kaval¬ 
lerie-Division) zur Verfügung stehen. Da ferner die österreichisch-ungarische 
Heeresleitung ihre 27. Infanterie-Division schon zur Verstärkung des Nord- 
flügels der Armee Woyrsch nach Sjerads entsandtes, entschied sich General- 
seldmarschall v. Hindenburg für den Vorschlag des Oberkommandos 
Mackensen; das III. Reservekorps sollte zum linken Flügel der 9. Armee 
gefahren werden. Gleichzeitig aber wurde General v. Conrad ersucht, er 
möge, um die Russen „zu fesseln, auf ganzer Front Woyrsch und 1. Armee 
angreifen oder, falls das nicht möglich, doch Abtransport weiterer Kräfte 
nach Sjerads in Aussicht nehmen". 
Auf dem linken Flügel der 9. Armee war der Angriff seit Anfang 
Dezember immer schwieriger geworden; das I. Reservekorps hatte sich 
gegen Lowitsch festgelaufen"). General v. Mackensen hatte daher dem Kom- 
mandierenden General des XIII. Armeekorps, General der Infanterie 
v. Fabeck, schon am 4. Dezember die Weisung gegeben, „sich nicht zu lange 
mit dem Feinde an der Weichsel aufzuhalten, sondern baldigst mit möglichst 
starken Kräften zur Unterstützung des I. Reservekorps heranzukommen"; 
S. 277 f. — -) S. 278. — -) S. 277.
	        
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