Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Einnahme von Lods. 
265 
pember erreichten Stellungen nordwestlich und nördlich Lods. Das Korps 
hatte in den letzten Tagen in dauernder Erwartung starker russischer Angriffe 
gestanden, die aber bisher nicht zur Entwicklung gekommen waren; es litt 
erheblich unter starkem feindlichen Artilleriefeuer, das wegen Munitions- 
mangels nicht ausreichend erwidert werden konnte. General v. Pannewitz 
hatte sich am 28. November veranlaßt gesehen, zu melden: „Munition und 
Zafer dringend gebraucht. Pferde sterben vor Cntkrästung." Fast noch ungün- 
stiger sah es bei den links anschließenden Teilen aus, beim XX. Armeekorps, 
dessen Bataillone nur noch Gefechtsstärken von höchstens 300 bis 400 Mann 
hatten, sowie beim XXV. Reservekorps und beim Kavalleriekorps Richt- 
Hofen, die die schweren Tage von Vshesiny durchgemacht hatten. Um 
schwache Stellen an der von Kasimjersh am Rer bis zur Vsura bei Vjelawy 
insgesamt 60 Kilometer messenden Armeemitte bei Bedarf zu stützen, ver- 
fügte das Oberkommando im ganzen nur über eine Armeereserve von 
wenigen Bataillonen mit Artillerie, deren Zusammensetzung je nach der 
Lage immer wieder wechseln mußte. 
Nördlich der Vsura bildete das siegreich angreifende I. Reserve- 
korps^) mit zugeteilter 1. Infanterie-Division den linken Armeeflügel. 
Hinter ihm hatte das halbe XIII. (Königlich Württembergische) Armee- 
korps mit den vordersten Teilen der 26. Infanterie-Division Kowal er- 
reicht; die Masse war aber noch nicht einmal ausgeladen. Als zweite Divi- 
sion war dem Korps die 25. R e s e r v e - D i v i s i o n zugeteilt worden, 
die jetzt erst im Westen verladen wurde. Vom 30. November ab wurde in 
Thorn die mit der Bahn aus Ostpreußen anrollende 4. Kavallerie- 
Division^) erwartet. 
Vom bisherigen Korps Thorn, das vom rechten Weichsel-User her 
über die Festung zur 9. Armee im Anmarsch gewesen war, hatte die 
Landwehr-Vrigade Westernhagen in Gewaltmärschen Kowal 
erreicht. Mit einem anderen Teile der Truppen hatte der Gouverneur in 
der Festung zurückbleiben müssen, da sich die Lage auf dem rechten Strom- 
ufer durch den Rückzug des Korps Graudenz von Prasnyfch auf Mlawa 
und das Wegziehen der 4. Kavallerie-Division verschärft hatte. Die 
2l.Landwehr-Vrigade näherte sich im Rückmärsche von Plozk auf 
dem rechten Weichsel-User der Festung. Der mit Eis gehende Strom er- 
schien als unüberschreitbares Hindernis; auf dem östlichen Ufer standen die 
vordersten deutschen Sicherungstruppen bei Dobshyn und Lipno. 
0.262 f. — -) S. 255 und 344. Die Division bestand jetzt, abweichend von 
ihrer ursprünglichen Gliederung, aus der 17., 18. und 39. Kavallerie-Brigade.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.