Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

C. Der Mnsay der Verstärkungen aus dem Westen 
und der Fortgang der kämpfe in ^polen und Galizien. 
J. N)ie sollten die Operationen weitergeführt werden? 
Karten und Skizzen: Nr. 15. 
Am 15. November hatte Generaloberst v. Hindenburg in einem is. November. 
Schreiben an den Chef des Generalstabes des Feldheeres, wie schon er» 
wähn?), darauf hingewiesen, daß die Unterstützung für den Osten, je später 
sie eintreffe, um so stärker bemessen werden müsse. In der Nacht zum 
November hatte ein Generalstabsoffizier die Antwort überbracht, in20.November. 
. der General v. Falkenhayn darlegte^), daß dem Osten seit Ende Oktober 
schon fünf Kavallerie-Divisionen überlassen worden seien — ferner 47 Land- 
wehr- und Landsiurm-Vataillone, die „dem minderwertigen Gegner dort 
gegenüber als kampftüchtig angesehen" werden könnten, also die Infanterie 
von zwei Korps —, dann 44 000 Mann Ersatz, also die Infanterie von 
zwei weiteren Korps, und schließlich sehr reichliche Munition. Die wei- 
teren Ausführungen ergaben, daß der deutsche Generalstabschef auf eine 
„endgültige Entscheidung" im Osten nicht mehr hoffte; dazu werde das, was 
der Westen abgeben könne, nicht ausreichen. „Im besten Falle" würde es 
gelingen, den Feind hinter Weichsel und Narew zurückzuwerfen und Gali- 
zien zu befreien. Das sei aber auch anzustreben, und die Heeresleitung sei 
daher entschlossen, Verstärkungen zu schicken. Wieviel es sein würden, hinge 
von der weiteren Entwicklung der Lage im Westen und im Osten ab. Zum 
Schlüsse war darauf hingewiesen, daß diese Verstärkungen nicht gleichzeitig, 
sondern nur nacheinander im Osten eintreffen könnten. 
Als dieses Schreiben aus Msziöres einging, rechnete Generaloberst 
v. Hindenburg noch mit vollem Siege bei Lods, wenn auch die Nachricht 
vom Rückschläge bei der 38. Infanterie-Division bereits vorlag und die 
Morgenmeldung an die Oberste Heeresleitung^) daher ernst lautete: „Bei 
Lods und südlich bis Krakau sehr schwerer Kampf, in dem noch keine Ent- 
scheidung gefallen." Darauf kam dann mittags vom General v. Falkenhayn 
die lange ersehnte Mitteilung, daß der Abtransport der zugesagten Ver- 
stärkungen in der Richtung Thorn nunmehr begonnen habe. Es war hinzu- 
gefügt: „Wegen Schwierigkeit der Ablösung aus bisheriger Kampffront ist 
') S, 102. — 2) Schreiben vom 18. November. Vgl. S. 95 f. — 3) S. 190.
	        
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