Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

242 Die österreichisch-ungarische Front bis zum 22. November. 
14. November, deren Verhältnissen des verbündeten Heeres waren General v. Woyrsch, 
als bisheriger Führer des Landwehrkorps, und sein Generalstabschef mehr 
als andere deutsche Offiziere vertraut, denn sie hatten in den Reihen dieses 
Heeres schon die Anfangswochen des Krieges durchlebt). Ihre jetzig« 
Stellung war besonders schwierig, denn General v. Woyrsch war zwar der 
dienstältere General, bekleidete aber als Führer einer deutschen Armee-Abtei. 
lung, der gleichzeitig noch Kommandierender General des Landwehrkorps 
blieb, zum mindesten keine höhere Dienststellung als General v. Böhm, der 
schon seit Kriegsbeginn Kommandant der österreichisch-ungarischen 2.Armee 
war. Mancherlei Rücksichten mußten genommen werden. 
15.November. Am 15. November, am Vorabend des Angriffs der österreichisch, 
ungarischen 4. und 1. Armee nördlich Krakau, stand die Armee Woyrsch 
wie folgt: Zu einem Korps unter General der Artillerie v. Gallwitz, dem 
Kommandierenden General des Garde-Reservekorps, zusammengefaßt die 
1. Garde-Reserve-Division und die Landwehr-Division Bredow, diese der- 
stärkt durch eine Brigade der 4. Landwehr-Division, von Sarki nach Norden 
bis östlich Tschenstochau. Hier schloß mit der Front nach Nordosten und in 
sehr viel weiterer Aufstellung das deutsche Landwehrkorps, ohne 4. Land¬ 
wehr-Division, dafür verstärkt durch die 35. Reserven-Division, an. 27Kilo, 
meter nordwestlich Tschenstochau war als linker Flügel die öster¬ 
reichisch-ungarische 2. Armee51) unter General der Kavallerie 
v. Vöhm-Crmollimit Oberst Dr. Bardolff als Generalstabschef erst 
im Ausmarsch. Visher waren nur das halbe XII. und links daneben bis 
zum Warthe-Knie südlich Wjelun das halbe IV. Korps eingetroffen, da- 
hinter rückten weitere Teile von den inzwischen nach Rosenberg und Kreuz- 
bürg vorverlegten Ausladepunkten nach; das IV. Korps setzte sich aus ungari- 
schem, das XII. vorwiegend aus Siebenbürgener Ersatz zusammen. Das 
zwei Divisionen starke Kavalleriekorps Hauer war im Anmarsch von Süden 
erst bis hinter den rechten Flügel der 2. Armee gelangt. Von den deutschen 
Verbänden der Armee war die 1. Garde-Reserve-Division die einzige schlag- 
kräftige Truppe. Sie war zudem mit 96 Geschützen artilleristisch doppelt so 
stark wie alle anderen Divisionen einschließlich der österreichisch-ungarischen, 
die jede nur etwa 40 bis 50 Geschütze hatten. Dagegen waren die Znsan- 
teriestärke und die Maschinengewehrzahlen mit durchschnittlich 900» Ge- 
wehren und 24 Maschinengewehren bei allen Divisionen der Armee ans 
verhältnismäßig großer und annähernd gleicher Höhe. 
T) Band II, S. 332 ff. — 2) Die 35. Reserve-Division bestand ebenfalls 
Landwehrtruppen. — 3) Für die Darstellung der Hergänge bei dieser Armee wmdi 
außer den deutschen Akten eine Studie des Oberstleutnants v. Kißling vom Kriegs- 
archiv Wien benutzt.
	        
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