Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Verschiebung der 2.Armee. 
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Dann aber blieb für die anrollenden Divisionen der 2. Armee zwischen der 
1. Armee und der Armee-Abteilung Woyrsch kein Platz mehr. General 
& Conrad wünschte daher, die 2. Armee jetzt links von dieser Armee-Abteilung 
einzusetzen^) und diese selbst in den Rahmen des österreichisch-ungarischen 
Heeres einzufügen; der österreichisch-ungarische linke Flügel sollte in die 
Gegend von Wjelun kommen. Generaloberst v. Hindenburg vermochte 
dem aber nicht zuzustimmen, da er reinliche Scheidung der Befehlsbereiche 
fiir besser hielt; General v. Woyrsch sollte der verbündeten 2. Armee, sobald 
sie heran war, durch Verschiebung nach links Platz machen. 
Inzwischen begann der Angriff der deutschen 9. Armee von Thorn her 
und brachte bei Wlozlawek den ersten Erfolg. Am 13. November». November, 
klärte ein schon erwähnter^) wichtiger russischer Funkspruch die Lage: der 
Gegner wollte die Offensive am 14. November wieder aufnehmen und in 
geschlossener Front zu tiefem Einbruch nach Deutschland vorgehen. Der 
danach unmittelbar bevorstehende russische Angriff führte zur Einigung zwi- 
scheu Generaloberst v. Zindenburg und General v. Conrad. Die öfter- 
reichisch-ungarische 2. Armee mußte nunmehr doch nördlich der deutschen 
Armee-Abteilung Woyrsch^) eingesetzt werden. Man verständigte sich da- 
hin, daß sie dem deutschen General v. Woyrsch als dem dienstälteren General 
unterstellt werden sollte, die dann aus deutschen und österreichisch-ungari- 
schen Verbänden gemischte „Armee Woyrsch"^) aber dem Erzherzog 
Friedrich. Damit war gesichert, daß der Einfluß der österreichisch-ungari- 
schen Heeresleitung so weit nach Norden reichte, wie es den Belangen der 
Donau-Monarchie entsprach; die Masse ihres Heeres stand in breiter Front 
fünf Tagemärsche von der für etwaigen weiteren Rückzug in Aussicht ge- 
nommenen Linie Weißkirchen—Iägerndors. Die eigenen Reihen waren 
durch Einbeziehung reichsdeutscher Kräfte gestärkt und gestreckt, engste Füh- 
lung mit dem Bundesgenossen gewährleistet. Was General v. Conrad für 
richtig hielt und erstrebte, hatte er erreicht und sich zugleich die Zusicherung 
erwirkt, daß seine 2. Armee, falls es zu weiterem Rückzüge kommen sollte, 
nach überschreiten der Oder deutscherseits wieder dahin verladen werde, 
wohin es die österreichisch-ungarische Heeresleitung wünsche. 
* 
2. Die Schlacht nördlich Krakau. 
Karten und Skizzen: Rr. 10. 
Der bevorstehende russische Angriff nötigte zur Entscheidung darüber, 
was weiter geschehen solle. Der ursprüngliche Gedanke des Generals v. Eon- 
>) S, 56 f. — 2) S. 71 f. — S) S. 99. — 4) S. 100, Anm. 1.
	        
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