Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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212 Der Krieg im Osten bis zum Jahresschluß. 
21. November. Im Laufe des Tages war ein Flieger zur 1. Armee entsandt worden, I 
um über die Ausdehnung der deutschen Umfassungsbewegung südlich Lods 
zu melden und nochmals dringend den Angriff der 1. Armee zu fordern, I 
von dem man bisher immer noch nichts spürte. Abends erfuhr General I 
Plehwe aber, daß der Angriff von Lowitsch her tatsächlich im Gange sei, I 
und nahm daher an, daß der Gegner südlich Lods nunmehr den Rückzug I 
antreten müsse. Das Kavalleriekorps Nowikow sollte zwischen der 
5. Kavallerie-Division bei Vendkow und der Kavallerie der 1. Armee, die 0 
man im Vorgehen von Osten auf Koljufchki vermutete, dem Gegner den I 
letzten Ausweg verlegen. Am sein Schicksal zu vollenden, sollte im Süden, I 
Osten und Nordosten von Lods weiter angegriffen werden; westlich der I 
Stadt wurde der Angriff eingestellt. 
22,November. Am 22. November^) griffen das Kavalleriekorps Nowikow, [I 
SU 10. Infanterie-Division und die 1. sibirische Division die deutsche 
6. Kavallerie-Division und die l1^ Divisionen des XXV. Reservekorps von I 
Süden und Westen vergeblich an. Vor der deutschen 3. Garde-Division | 
standen mit der Front gegen Süden einige schwache und bunt zusammen- I 
gewürfelte Abteilungen sowie der linke Flügel (22. Division) des I. Korps, I 
Dieses Korps hatte Verstärkungen erbeten, da es besorgt war, einen zweiten I 
Angriff wie am 21. November nicht mehr aushalten zu können. Trotzdem 
gelang es auch hier, die Stellungen im wesentlichen zu halten. Der für 1 
die Ost- und Nordostfront von Lods befohlene Angriff kam aber nicht in I 
Gang; man drängte nicht einmal nach, als hier das deutsche XX. Armee- I 
korps seine Front zurücknahm und der Gefechtslärm der von Lowitsch an- I 
rückenden 1. Armee im Rücken des Gegners deutlich zu hören sein mußte, I 
Die 1. Armee hatte von der Notlage der 2. Armee außer durch den ! 
Flieger auch durch einen der schon erwähnten^) Funksprüche des Generals I 
Scheidemann Kenntnis erhalten. General Nußki hatte immer wieder und I 
immer schärfer gedrängt, und schließlich kam der Angriff bei Strykow und I 
Vshesiny auch in Gang, wenngleich die Führung der aus Teilen ver- I 
schiedenster Verbände zusammengesetzten Angriffsgruppe große Reibungen j 
zu überwinden hatte. Inzwischen begannen aber nördlich der Vsura die | 
sibirischen Korps abermals zu weichen, die Stadt Lowitsch lag unter Feuer; r 
man bereitete die Räumung des Bahnhofs vor. Zusammen mit der Nach- j 
richt über das Erscheinen deutscher Kräfte bei Piontek und über Ver- I 
stärkungen, die von Sgjerfh herankämen, lähmte dieser neue Rückschlag auch | 
den Angriff in der Richtung Lods. Gegen deutsche Kräfte in Stärke von I 
insgesamt nur etwa einer Division kamen 4^ russische Divisionen, davon I 
S. 152 ff. und 169 ff. — -) S. 149 s. und 156.
	        
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