Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Krieg im Osten bis zum Jahresschluß. 
I». November, strategische Lage einen entscheidenden Sieg, denn der Gegner ist in der 
Zange." 
,s.November. Am Morgen des 19. Novembers wurde von der deutschen 
6. Kavallerie-Division auch die Drahtleitung der Heeresgruppe zur 5. Armee 
nach Petrikau unterbrochen. General Rußki hatte sich aber mit General 
Plehwe über die Fortsetzung des Angriffs vorher noch verständigen können 
und ihm zur Weitergabe an die 2. Armee mitgeteilt, daß die 1. Armee an¬ 
greifen werde. 
General v. Rennenkampf war bestrebt, den befohlenen Angriff seiner 
1. Armee trotz allem in Gang zu bringen; die beiden sibirischen Korps, 
das halbe II. und das halbe VI. wollte er nördlich der Vsura ver- 
wenden, alles übrige — vor allem die anrollenden Verstärkungen — von 
Lowitsch und Skjernewize zum Angriff in der Richtung auf Lods ansehen. 
So ging das verstärkte V. sibirische Korps am 19. November von Zlow 
wieder nach Westen vor, fand zunächst keinen Widerstand und überfiel 
abends in Sanniki die deutsche Abteilung Schmid, der es 200 Gesang« 
abnahm"). Das VI. sibirische (Reserve-) Korps mit 1 */2 Divisionen und, 
links anschließend, das ganze II. Korps, blieben bei Kjernosia und nord¬ 
westlich Lowitsch stehen, denn die für den Angriff nach Westen erwartet« 
Verstärkungen trafen erst nach und nach ein. 
Auf dem rechten Flügel der 2. Armee wich die 5. Kavallerie-Division 
vor dem Anmarsch der Deutschen kampflos bis Tomafchow nach Süden 
aus. Das neueingetroffene I. Korps, das mit Hellwerden über Bedon auf 
Rowofolna angreifen sollte, stieß auf Teile der deutschen 3. Garde-Division 
und des XX. Armeekorps, blieb liegen und verlor an diesem Tage in er- 
bittertem Ringen an 2000 Mann allein an Gefangenen. Auch beim russi- 
fchen IV. und XXIII. Korps wurde zeitweife hart, aber ohne greifbares 
Ergebnis, gerungen. Die Masse des I. sibirischen und des XIX. Korps 
aber traf auf Front und Flanke der auf Pabianize angesetzten deutschen 
38. Infanterie-Division, drängte sie in die Abwehr und nahm ihr 400 Ge¬ 
fangene und drei schwere Geschütze ab. Trotz ihrer bedeutenden Übermacht 
vermochten diese frischen russischen Truppen aber nicht den deutschen Wider- 
stand in der Linie Lutomjerfk—Schadek endgültig zu brechen. General 
Plehwe sandte ihnen nachmittags s/4 7. Division des V. Korps von Petrikau 
zu Hilfe, insgesamt eine Division dieses Korps") behielt er dort als letzte 
Reserve. 
Abends ließ die Heeresgruppe dem Oberbefehlshaber der 
2. Armee durch General Plehwe sagen: „Der ganze Erfolg der Operation 
i) S. 177 ff. — 2) S. 137. — s) % 7. und % 10. Division.
	        
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