Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Krieg im Osten bis zum Jahresschluß. 
>a. November. 2. Armee wurde dazu gegen Kalisch—Wjelun, die 5. und 4. gegen Tschen- 
stochau, die 9. gegen Krakau angesetzt. Den Hauptangriff sollte General 
Rußki leiten. 
».November. Am 11. November lagen Nachrichten vor über Verstärkung der 
deutschen Kräfte bei Thorn und Kalisch; Agenten hatten gemeldet, daß 
Truppen aus Ostpreußen nach Thorn befördert würden. Die Deutschen 
schienen mit der Umgruppierung ihrer Kräfte begonnen zu haben; ob tat¬ 
sächlich noch eine starke deutsche Gruppe bei Tschenstochau stand, wurde 
fraglich. 
>Z. November. Am 12.November setzte Großfürst Nikolaus den Beginn des 
Gesamtangriffs auf den Morgen des 14. November fest und gab jetzt als 
nächstes Ziel an, die Umgruppierung des Gegners zu hindern. General 
Rußki, dem nunmehr auch die 4. Armee der Südwestfront unterstellt wurde, 
sollte, der veränderten Lage entsprechend, Vorschläge für die Durchführung 
des Angriffs der 2., S. und 4. Armee machen, „unter pflichtgemäßer Be¬ 
obachtung aller Maßnahmen, die die Sicherheit der rechten Flanke gewähr- 
leisteten^)". Die bei der Südwestfront verbleibende 9. Armee sollte beim 
Angriff mitwirken. 
Inzwischen war der Vormarsch der deutschen 9. Armee gegen die rechte 
Flanke der russischen Angriffsarmee bereits seit dem 11. November in vollem 
Gange und Hatte bei Wlozlawek am Nachmittage dieses Tages zum Kampfe 
geführt'). 
Zu dieser Zeit stand das russische Heer wie solgt^): 
Von der Heeresgruppe der Nordwe st front kämpfte die 
10. A r m e e noch an der Ostgrenze Ostpreußens^). 
Von der 1. Armee unter General v. Rennenkampf, mit im 
ganzen 8 Divisionen Infanterie und Kavallerie-Divisionen, lag das 
I. turkestanische Korps nebst 4. Don-Kosaken-Division vor Neidenburg und 
Soldau im Angriff gegen die ostpreußische Südgrenze"). Im übrigen stan- 
den rechts der Weichsel das VI. Korps nebst 6. Kavallerie-Division bei 
Sjerpez und Lipno, dahinter bei Plozk das VI. sibirische (Reserve-) Korps 
als Armeereserve; links des Stromes das V. sibirische Korps bei Wlozlawek, 
südwestlich davon bei Isbiza die zusammengesetzte Garde-Kosaken-Division. 
Seit dem 26. Oktober hatte General v. Rennenkampf den Vau einer 
Weichselbrücke bei Plozk beantragt, um seine Kräfte auf kürzestem Wege 
über den Strom führen zu können, während die Heeresgruppe den Brücken- 
schlag 40 Kilometer weiter rückwärts bei Wyschogrod angeordnet hatte. So 
') Danilow, S. 332. — 2) S, 67 ff. — 3) Vgl. Kriegsgliederung, Anlage 1. — 
") S. 347 ff. — ») S. 352 f.
	        
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