Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

V. Der Krieg im Osten bis zum Jahresschluß. 
A.Die Schlacht bei Lobs. 
J.Die Maßnahmen t>esOberbefehlshabers (Dfl1). 
Karten und Skizzen: Nr. 10. 
Solange nicht neue starke Kräfte aus dem Westen herankamen, hing 
das Schicksal der gesamten Ostfront der Mittelmächte vom Erfolge der 
deutschen 9. Armee ab. Trotzdem vermied Generaloberst v. Hinden - 
burg, in die Operationen dieser Armee einzugreifen. Getreu den Friedens- 
grundfätzen des deutschen Heeres wollte er das „Wie" der Durchführung 
dem Armee-Oberbefehlshaber und dessen Generalstabschef überlassen, bei 
denen er sie in guter Hand wußte. Was an Truppen verfügbar zu machen 
war, hatte er der Armee überwiesen. Tägliche Ferngespräche, die vor allem 
zwischen den beiden seit langem eng befreundeten Ersten Generalstabs- 
offizieren, Oberstleutnant Hoffmann beim Oberbefehlshaber Ost, Oberst¬ 
leutnant Kundt beim Armee-Oberkommando 9, geführt wurden, sicherten die 
Übereinstimmung der Auffassungen und Absichten der beiden hohen Kom- 
mandobehörden. 
II.November. Am 11. November, bei Beginn der Operation, schienen die Aus- 
sichten für einen schnellen Erfolg der 9. Armee günstig*). Der Angriff ge¬ 
wann aber doch nicht so rasch Boden, wie man beim Oberkommando Ost 
zunächst erwartet hatte, und wie es für einen durchschlagenden Erfolg Vor- 
ausfetzung gewesen wäre. Die 9. Armee mußte bald ihre sämtlichen Korps 
in die vordere Linie nehmen und hatte seitdem keine Reserven mehr, die 
IZ.November. Stärke des Gegners aber war und blieb im Wachsen. Seit dem 12. No- 
v e m b e r wußte Generaloberst v. Hindenburg°), daß aus dem Westen 
zunächst nur auf die 2.und 4. Kavallerie-Division zu rechnen war; sie wurden 
für die 9. Armee nach Thorn bestimmt. Wann aber die erbetenen aktiven 
Armeekorps kommen würden, war zunächst ganz ungewiß. General v. Eon- 
rad") zog seine 4. Armee bei Krakau zusammen, um von dort den geplanten 
Stoß nach Norden zu führen; seine 2. Armee war im Anrollen nach Schlesien, 
wo sie den linken Flügel des verbündeten Heeres verlängern sollte. In Ost- 
J) Anschluß an S. 57;vgl. ferner S. 62,64, 73 und 84. — s) Oberstleutnant 
Hoffmann schrieb an diesem Tage an seine Frau, er „hoffe, in einigen Tagen einen 
großen Erfolg melden zu können" (Hoffmann, I, S. 60). — s) S, 56. — 4) S, 231 
und 233 ff.
	        
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