Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Der Feldzug im Osten bis Ende Oktober 1914. 
krieg bleiben wollten, denn in ihm fühlten wir uns überlegen". Am 
13. Oktober wurden die Truppen, bis auf eine schwache Besetzung, von 
Schirwindt wieder zurückgenommen, und bald darauf die Versügungs- 
truppen auf den jetzt vor allem bedrohten rechten Flügel der Front geschoben. 
Als dann General v. F r a n go i s am 26. Oktober die 36. Reserve-Division 
nach Süden wegzog, blieben nördlich derRomintenschen Heide nur 2l/2 Divi- 
sionen, davon mehr als die Hälfte Landwehr, dem Gegner gegenüber. Aber 
auch die Russen schienen sich an dieser Front geschwächt und ihre Kräfte siid- 
wärts verschoben zu Habens. 
6) Der Entschluß zum Rückzüge in die Lötzen—Angerapp-Stellung. 
Hierzu Skizze 13 und Karte 17. 
2«. Oktober bis Am 28. Oktober schienen am Wischtyter See die erwarteten Durch- 
2. November, hx^ch^versuche der Russen zu beginnen. Man wußte dort mehrere Divi- 
sionen vor der Front. Ihr Stoß traf die schwache Mitte der deutschen 
8. Armee, wo zwischen Hantscha- und Wischtyter-See die 1. Kavallerie- 
Division allein stand. Sie wich auf Szittkehmen aus. Das I. Armeekorps) 
mußte nördlich Pscherosl die 6. Landwehr-Brigade als Nordflanke scharf 
zurückbiegen. Der russische Angriff schien auch auf das Korps Below über- 
zugreifen, kam hier aber nicht zur Entwicklung. General v. F r a n <z o i s 
entschloß sich, die inzwischen als aussichtslos erkannten Angriffsunter- 
nehmungen beim Korps Morgen und beim I. Armeekorps abzubrechen. Die 
Lage südlich des Wischtyter Sees beabsichtigte er durch einen Stoß von 
Pscherosl nach Norden wiederherzustellen. Dazu sollte das I. Armee- 
k o r p s noch am 29. Oktober möglichst starke Teile aus der Front ziehen. 
Das aber hielt Generalleutnant Kosch nicht für durchführbar, da der Gegner 
auch seine Front angriff. Man lag dem Gegner auf nächste Entfernung 
gegenüber, während der Druck gegen die 1. Kavallerie-Division nachzulassen 
schien. So war General v. Fran^ois am 3V. Oktober schließlich damit 
einverstanden, daß Generalleutnant Kosch die Wiederaufnahme des Angriffs 
nach Osten befahl, „um die Erfolge der letzten Kampftage und das ganze 
Prestige dem Feinde gegenüber nicht in Frage zu stellen". Der Angriff kam 
aber nicht vorwärts. Die 36. Reserve-Division hatte sogar Mühe, sich zu 
behaupten. Der linke Flügel mußte verlängert werden, um Anschluß an die 
1. Kavallerie-Division zu halten, die an diesem Tage bis an den Ostrand 
der Romintenschen Heide zurückgedrängt wurde. Ilm dort zu helfen, ent- 
schloß sich General v. Franyois nunmehr, die südlich von Vakalarschewo ein- 
Vgl, S, 542 ff. — 2) S. 535.
	        
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