Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Die Kämpse des XXV. Reservekorps. 
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tag eingelegt werden. General v. Morgen sollte erst dann weiter an- 
greifen, wenn das Zusammenwirken mit dem XXV. Reservekorps gewähr- 
leistet war. 
Inzwischen beobachteten Flieger am 18. Oktober nachmittags dicht süd- 19* ot" 
lief) von Schtschutschin eine russische gemischte Brigade, die von Lomfha 
anmarschierte, und bei Raigrod eine Division; am 19. wurde vor Grajewo 
die russische 4. Kavallerie-Division abgewiesen. In der Ostflanke des 
Reservekorps stand der Gegner an der Enge südöstlich vom Gr. Selment- 
See. General v. Franczois befahl, diese Enge am 20. Oktober zu nehmen 
und Hand auf die nördlich des Sees von Lyck nach Osten führende Straße 
zu legen. 
General v. Scheffer setzte daraufhin seine 50. Reserve-Division am 
20. Oktober von Grajewo auf Raigrod, die 49. links daneben an. Die 
50. Division unter Generalleutnant v. Petzel stieß westlich von Raigrod 
auf Truppen des russischen XXII. Korps, deren Widerstand sie nicht zu 
brechen vermochte. Die 49. Reserve-Division unter General der Infanterie 
v. Briefen fand die Enge südöstlich vom Gr. Selment-See in der Rächt zum 
21. Oktober vom Feinde frei und erreichte Pissanitzen. General v. Scheffer 
wollte von hier aus dem Gegner bei Raigrod in den Rücken stoßen. Dabei 
aber blieb die 49. Reserve-Division am 21. O k t o b e r vor einer ausgebauten 
Stellung des III. sibirischen Korps liegen, vor der weiter nördlich auch 
der Südflügel des Korps Morgen festlag. General v. Scheffer ließ die 
50. Reserve-Division der 49. folgen, so daß das Korps in der Frühe des 
22. Oktober östlich Pissanitzen vereinigt war; nur eine schwache Ab- 
teilung war westlich Raigrod zurückgeblieben, die Lötzener Truppen bei 
Grajewo. 
General v. Fran^ois wollte, daß das XXV. Reservekorps den 
Angriff am 22. Oktober fortsetze und über die Grenze bis an die große 
Straße Raigrod—Augustow vorgehe. Da ließ General v. Scheffer bitten, 
das Vorgehen um einen Tag zu verschieben. „Die Truppen sind" — so 
meldete er in der Rächt zum 22. Oktober — „durch die fortgesetzten 
Kämpfe mit starken Verlusten'), die Entbehrungen infolge der schlechten 
Wege, Witterungsverhältnisse und schlechter Ausrüstung so mitgenommen, 
daß sie nicht verwendungsfähig sind." Die daraufhin zugebilligte Ruhe 
störte indes der Feind; er griff am 22. Oktober an. Die bei Grajewo und 
Die Verpflegungsstärke des Korps war bis zum 20.Oktober, nur eine Woche 
nach seinem Eintreffen, bereits um 4000 Mann gesunken, darunter ein überaus großer 
Teil Marsch- und Krankheitsverluste. Die Abgänge stiegen in den nächsten Tagen 
weiter.
	        
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