Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Der Feldzug im Osten bis Ende Oktober 1914. 
Filipowo übernehmen sollte. Am Angriff gegen die feindliche Nordgruppe 
sollten außer dem I. Reservekorps (einschließlich 36. Reserve-Division) 
möglichst das ganze aktive I. Armeekorps teilnehmen, ferner die Landwehr- 
Division Königsberg und die bisher bei Tilsit stehende 9. Landwehr-Vri- 
gäbe, alles in allem.etwa 5y2 Divisionen Infanterie. 
Diese Pläne erfuhren am 4. Oktober eine Änderung. Als der 
Gegner gegen Vakalarschewo und Filipowo weiter vorging, wollte General 
v. Francis den vom Oberkommando angeordneten Abmarsch der 
1. Insanterie-Division nach Norden verschieben, um vorher mit diesem 
Feinde „aufzuräumen". General v. Schubert konnte sich dieser Notwendig- 
keit nicht ganz verschließen; er ordnete an, das I. Armeekorps solle den 
Gegner abweisen, ihn aber über feine gegenwärtigen Stellungen hinaus 
nicht verfolgen. An dem Entschluß zum späteren Angriff auf dem Nord- 
flügel aber hielt der Oberbefehlshaber fest. Im Armeebefehl von 2°nach¬ 
mittags hieß es: „Das Armee-Oberkommando will bei Wirballen die Ent- 
fcheidung suchen; dazu rückt 1. Insanterie-Division, wie gestern für heute 
befohlen, sofort ab. General v. Frangois übernimmt mit 2.Infanterie- 
Division, 6. Landwehr-Brigade und Landwehr-Division Goltz den Schutz 
gegen Suwalki von südlich der Romintenschen Heide an bis einschließlich 
Vakalarschewo." Dabei sollte das I. Armeekorps aber auch ferner die Los- 
lösung der 2. Insanterie-Division und ihre Vereitstellung hinter dem linken 
Flügel im Auge behalten, um sie gleichfalls nach Norden abmarschieren zu 
lassen. 
Dieser Armeebefehl war der letzte, der die Unterschrift des Generals 
v. Schubert trug. Kurz danach traf ein Telegramm der Obersten Heeres¬ 
leitung ein, das ihn „zu persönlicher Rücksprache" ins Große Hauptquartier 
rief. Cr ist von dort nicht wieder auf seinen Posten zurückgekehrt). Der 
Nachfolger, General v. Fran^ois, ließ den Gedanken des Angriffs auf dem 
Nordflügel sofort fallen. 
c) Eine Unternehmung gegen die russische Küste"). 
Hierzu Karte 14. 
24. September. Für das Landungsunternehmen der Flotte hatte die Oberste Heeres- 
leitung im Einvernehmen mit dem Chef des Admiralstabes den kleinen 
Hafen Windau an der Küste von Kurland als Ziel bestimmt. Die Ostsee- 
Streitkräfte wurden aus der Nordsee durch das IV. und V.Geschwader der 
x)Vgl. 6.526 s. 
2) Vgl. S. 414 und 505. — Näheres über die seemännische Ausführung des Unter- 
nehmens enthält: Der Krieg zur See 1914—1918, herausgegeben vom Marinearchiv; 
Der Krieg in der Ostsee, I. Band, S. 135ff.
	        
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