Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

9. Armee — Der Rückzugsbefehl. 
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stellt, Crsatzformationen dortiger Korps in die Ostfestungen zu werfen. Die 
Wichtigkeit, die Ostfestungen mit Besatzungen zu versehen, wird Armee- 
Oberkommando 9 klar sein. Von hier geht 5.Kavallerie-Division in etwa 
drei Tagen mit Bahntransport Richtung Posen ab. Aufrechterhaltung 
innigen Verhältnisses zu Österreichern von größter politischer Bedeutung. 
Im übrigen können von hier aus Weisungen für dortige Maßnahmen nicht 
gegeben werden, die in bester Hand liegen." Am folgenden Tage stellte 
General v. Falkenhayn für den Osten „rund 40 000 ausgebildete Leute ohne 
Offiziere und mit wenig Unteroffizieren" zur Verfügung; sie wurden vom 
Armee-Oberkommando je zur Hälfte für die Auffüllung der fechtenden 
Truppen^) und der Festungsbesatzungen bestimmt. 
Am 27. Oktober um 9° vormittags befahl G eneral-27* 30* 
ob er st v. Hindenburg den Rückzug. Cr mußte von dem am ' 
meisten bedrohten rechten Armeeflügel beginnen, während der linke bei 
Lods noch zu halten hatte. Hier schob General v. Plüskow, der Komman- 
dierende General des XI. Armeekorps, nach dem Erfolge bei Strykow seine 
hintere 22.Infanterie-Division westwärts hinaus und hielt so auch noch 
den 28.0 k t o b e r über die Gegend nördlich von Lods. Inzwischen hatte 
sich der rechte Armeeflügel nach und nach dem Rückzüge der österreichisch- 
ungarischen 1. Armee und des Garde-Reservekorps angeschlossen. In der 
Nacht zum 28. Oktober wichen auch das Landwehrkorps und die Gruppe 
Mackensen aus, noch einen Tag später folgte als letzter Verband das 
XI. Armeekorps. Der Feind drängte nicht. 
Der deutsche Rückzug führte im Anschluß an die verbündete 1. Armee 
für das Garde-Reservekorps, das XX. Armeekorps und das Landwehrkorps 
zunächst in die Linie Kjelzy—Roworadomsk, während die GruppeMackensen, 
nunmehr XVII. Armeekorps, Korps Frommel, XI. Armeekorps und 
Kavalleriekorps Korda umfassend, in die vorbereitete Stellung Rowo- 
radomsk—Wjelun zurückgehen sollte. In der linken Flanke wurde Grenz- 
schütz vom Stellvertretenden Generalkommando des V. und II. Armeekorps 
gegen die obere Warthe und nördlich vorgeschoben; er bestand fast nur 
aus Landsturm mit sehr schwacher Artillerie und sollte in der über 160 km 
breiten Lücke zwischen Wjelun und der Außenabteilung der Festung Thorn 
bei Wlozlawek an der Weichsel verschleiern und gedrängt auf die Grenze 
zurückweichen. Die Ostfestungen machten sich für den Empfang des Geg¬ 
*) Das Garde-Reservekorps erhielt 5000, das XI. Armeekorps 3000, das XVII. 
und XX. Armeekorps je 6000, die Festungen Breslau, Posen, Thorn und Graudenz 
je 5000 Mann.
	        
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