Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Die Schlacht bei Iwangorod. 
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III. kaukasischen Korps sowie der 75.und 81. Reserve-Division festgestellt. 
Vor dem rechten Flügel waren die Russen schwach gewesen. Weiter süd- 
lich hatten bei Iosefow feindliche Mergangsversuche zurückgewiesen werden 
müssen; weitere Versuche dieser Art waren nachmittags bei Kasimjersh 
erkannt worden. Vor dem linken Flügel hielt sich der Feind in unbekannter 
Stärke im Waldgebiet südlich und westlich von Kosjenize bis zur Radomka. 
Drei Brücken bei Iwangorod und Pawlowize und jetzt eine vierte bei 
Tarnow standen ihm für das Nachführen neuer Kräfte zur Verfügung. 
Beim deutschen Garde -Reservekorps hatte der Gegner im 
Laufe des Nachmittags weder von der Weichsel noch von der Piliza her 
vorwärtsgedrängt. Die durch Gewaltmärsche und Sicherungsdienst er- 
schöpfte öfterreichifch-ungarifche 3. Kavallerie-Division aber hatte gegen das 
Ersuchen, die Sicherung bei Warka wieder zu übernehmen, Einspruch er- 
hoben. Als General v. Gallwitz hiervon Meldung erhielt und außerdem 
erfuhr, daß ein nach Bshusa vorgeschobenes Garde-Bataillon von einer 
russischen Brigade wieder über die Radomka zurückgedrängt worden sei, 
wurde es ihm immer zweifelhafter, ob der Angriff nach Süden noch möglich 
sein werde. Als Ergebnis eines mit dem Armee-Oberkommando geführten 
Ferngesprächs wurde über die Aufgabe des Korps um 745 abends folgendes 
in Stichworten aufgezeichnet: „In erster Linie unsere Pflicht, Flanke der 
Österreicher decken. Es darf aber nicht dazu kommen, daß Garde-Referve- 
korps im Kampf bei Iwangorod und Kosjenize derart verwickelt, daß abge- 
drängt und Anschluß an XX. verliert." Das bedeutete eine wesentliche 
Einschränkung der ursprünglichen Angriffsaufgabe. Etwa um dieselbe Zeit 
erfuhr General v. Gallwitz vom XX. Armeekorps aber auch, daß die ver- 
bündete 3. Kavallerie-Division Befehl habe, „morgen erneut auf Warka 
vorzugehen"; der Gegner solle dort nur schwach sein; der rechte Flügel 
des Korps, 41. Insanterie-Division, bei Vjelobshegi, bleibe stehen. !lm 
8'° abends ließ General v. Kirchbach mitteilen, daß sein linker Flügel, 
12. Infanterie-Division, Befehl habe, am 23. Oktober auf Lutschinow (5 km 
nordnordwestlich Kosjenize)^) vorzugehen. Cr ließ — angesichts der schwie- 
rigen Lage des Garde-Reservekorps, unter wesentlicher Einschränkung 
früherer Wünsche — hinzufügen: „Erfolg morgen möglich, wenn Garde- 
Reservekorps 1. nach Osten offensiv wird und nach Norden abwehrt — oder 
2. umgekehrt verfährt. .." General v. Gallwitz ordnete nunmehr die Ver- 
sammlung seines Korps für den 23. Oktober früh bei Glowatfchow an. Den 
Entschluß, ob dann in der Richtung auf Kosjenize, auf Rytfchywol oder auf 
Warka angegriffen werde, behielt er sich vor, bis die Lage am folgenden 
Morgen durch Lufterkundung geklärt sei. 
*) Auf der Karte nicht eingetragen.
	        
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