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Die Operationen in Frankreich und Belgien.
wegung zum Stehen bringen und die Linie wieder schließen^). Beim Korps
de Mitry nahm die 5. Kavallerie-Division Vixschote. Die 42. Division
erhielt Befehl, ihre Unternehmung bei Dixmude aufzugeben, und in südlicher
Richtung nach Oostvleteren abzurücken, um sich dort bereitzustellen. Die
89. Territorial-Division übernahm ihren Abschnitt.
Ob an diesem Tage der Kommandierende General des englischen
I.Korps, Sir Douglas Haig, wie eine französische Quelle angibt'),
abermals einen Rückzug auf Apern in Erwägung gezogen hat, ist
nicht mit Sicherheit festzustellen. Die Lage an seiner Front war ernst
genug; sowohl der Gefechtsstand des Generalkommandos östlich Z)pern
als auch das in dieser Stadt befindliche Korps-Hauptquartier wurden von
deutscher Artillerie beschossen und mußten nach rückwärts verlegt werden^).
Am Abend hatte sich der Zustand der verbündeten Truppen weiterhin
verschlechtert. Anzeichen stärkster Ermattung machten sich geltend4). Die
Vermischung der Truppenteile war aufs äußerste gestiegen. Die eintreffen-
den Verstärkungen mußten in kleinen Abteilungen, meist bataillonsweise,
dort hinein geworfen werden, wo die Rot am größten war. Vergeblich
wartete Feldmarschall French auf Unterstützung aus der Heimat.
Cr berichtete nach London über die Lage und bat um sofortige Ab-
fendung der 8. Division. Wenn möglich, möchte ihm außerdem noch
eine Neomanry-Division zur Verfügung gestellt werden^). Die von Lord
Kitchener angekündigten schwachen Territorialverbände°) in Stärke von
etwa drei Bataillonen und geringer Artillerie trafen an diesem Tage in
Dünkirchen ein. Sie konnten die entstandenen Lücken nicht annähernd
ausfüllen. Marschall French richtete unter Schilderung seiner Lage an
General Foch die Anfrage, ob er weitere Verstärkungen erhalten könnte;
dieses Mal wurde ihm jedoch vom französischen Oberbefehlshaber eine
ablehnende Antwort zuteil^). So konnte der englische Höchstkomman-
dierende nichts weiter veranlassen, als in zwei Tagesbefehlen die Truppen
zum Ausharren zu ermahnen und ihnen für die übermenschlichen An-
strengungen seinen und des englischen Volkes Dank auszusprechen^). Die
Belgier stellten durch Erkundung fest, daß das deutsche III. Reserve-
korps anscheinend südwärts gezogen wurde.
z. November. In der Frühe des 3. November setzte der deutsche Ansturm wiederum
auf der ganzen Front ein. Anbekümmert um die bisherigen Mißerfolge und
um die eigenen Verluste hatte General d'Urbal wiederum den Angriff
') Palat, VIII, S. 232.- -) Ebenda, S. 242.— ->) Engl. am«. Werk, II, 6.374.
— 4) Palat, VIII, 0.246. — °) Engl. amtl. Werk, II, S.373. — °) French. 6.271.
- ') Ebenda, S. 265. — -) Ebenda, S. 266. — Engl. amtl. Werk, II, S. 371.