Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Schwierige Lage südlich Dpern. 
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in Gheluwe und Hollebeke anzeigten"). Auf die genannten Orte wurden 
daraufhin Bombenangriffe durch Luftgeschwader angesetzt, Zonnebeke durch 
Artillerie stark beschossen. Im übrigen glaubte die Führung der alliierten 
Heere aus der Anwesenheit des Kaisers darauf schließen zu dürfen, daß die 
Deutschen nach wie vor die Entscheidung zu erringen strebten. 
Am 2.November hatte sich das Kräfteverhältnis der englischen und 2. November, 
französischen Truppen im Dpern-Vogen bereits stark zugunsten der letzteren 
verschoben. Der britische Oberbefehlshaber hatte am frühen Morgen tele- 
graphisch den am Tage vorher eingetretenen Verlust von Messines nach 
London gemeldet, mit dem Hinzufügen, daß sich der Gegner jetzt weniger 
Mg zeige. Gleichzeitig hatte er beim britischen Kriegsministerium ernste 
Vorstellungen wegen des immer bedrohlicher werdenden Munitionsmangels 
erhoben^). Für die Fortsetzung ihres Angriffs an diesem Tage setzten die 
Franzosen außer der Kavallerie sechs Infanterie- und eine Territorial-Divi- 
sion an. Wiederum sollte rechts und links des britischen I. Korps vor- 
gegangen werden, und zwar wurden als Ziele bestimmt: der 39. Division 
in Verbindung mit Teilen des Korps Conneau nach Ablösung der englischen 
Kavallerie Messines, der 32. Division Houthem, den bei Klein-Zillebeke 
stehenden gemischten Verbänden Schloß Hollebeke, dem IX. Korps Ghelu- 
velt, dem Korps de Mitry Mangelaare, der 38. Division Merckem, der 
89. Territorial-Division die Gegend nördlich davon, der 42. Division die 
Richtung Dixmude auf Woumen—Clercken. Zur Ausführung der Offen- 
sive kam es jedoch nicht. Seit dem ftühen Morgen griffen die D e u t f ch e n 
auf der ganzen Front an. Bei Tagesanbruch wurden die bei Klein-Zillebeke 
stehenden französischen Truppen auf St. Elvi zurückgeworfen. Der Gegner 
drängte nach, wurde aber kurz vor dem Orte durch eiligst in Kraftwagen her- 
angeholte Bataillone und durch den Einsatz eines Kavallerie-Regiments an 
weiterem Vorgehen behindert. Die hart mitgenommene englische 7. Division 
mußte sich wiederholter schwerer Sturmangriffe erwehren. Bei Gheluvelt 
erfolgte am Vormittage ein deutscher Vorstoß gegen einen von Teilen des 
L Korps besetzten Kampfabschnitt. Der Gegner überrannte die dünne Linie 
und drang in ein Waldstück hinter der Front ein, wurde aber am frühen 
Nachmittage durch einen Gegenstoß britischer und französischer Truppen 
wieder zurückgeworfen^). Südlich der Straße Moorslede—Zonnebeke zwan- 
gen deutsche Sturmtruppen die aus englischen Bataillonen und französischer 
Kavallerie bestehende vordere Linie nach hartem Kampfe zum Zurückweichen. 
Aber auch hier konnten eiligst zusammengeraffte örtliche Reserven die Be- 
') Engl. amtl. Werk, II, S. 348. — -Palat, VIII, S. 216 u. 222. — -) Engl, 
«mtl. Werk, II, S, 360. — -) Ebenda, S. 366.
	        
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