Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Schwierige Lage des britischen I. Korps, bei Upern. 
389 
demnächst ein Einschwenken auf Westroosebeke gefordert^). Der eng- 
tische Führer hatte an seinen bestehenden Anordnungen nichts ge- 
ändert'). Die Deutschen kamen jedoch an diesem Tage jeder Offensive 
zuvor. Vom frühen Morgen ab erfolgten heftige Angriffe in dem ganzen 
Abschnitt zwischen Messines und Langemarck, die von schwerem Artillerie- 
feuer begleitet waren. Vis gegen Mittag war zwischen Messines und 
Zandvoorde ein Einbruch erfolgt und die englische Front geworfen. Eiligst 
wurden von britischer Seite alle irgend verfügbaren Reserven, auch die der 
Nachbarabschnitte, herangezogen; sie vermochten zwar die Einbruchsstelle 
abzuriegeln, jedoch nicht das verlorene Gelände wiederzugewinnen. 
Nördlich der Straße Menin—Apern hielt das englische I. Korps 
mühsam dem Ansturm der Deutschen stand. Links davon stieß das fran- 
zösische IX. Korps und Teile des Korps de Mitry bei Beginn ihrer 
Bewegung mit dem Gegner zusammen. Das IX. Korps blieb vor seiner 
vordersten Stellung liegen und mußte sich eingraben. Den Truppen 
de Mitrys wurde Vixfchote von den Deutschen wieder entrissen. Als im 
Laufe des Tages die Lage bedrohlich wurde, sah sich General d'Urhal 
gezwungen, die zuerst eingetroffenen Teile der 32.Division unverzüglich hier 
in den Kampf zu werfen"). 
Mehrfach hatte gegen Mittag das englische I.Korps den General 
Dubois (IX. Korps) um Unterstützung gebeten^). Dieser stellte angesichts 
des Cmstes der Lage feine gesamten Reserven (drei Bataillone, zwei Kaval- 
lerie-Brigaden) zur Verfügung^). Der Oberbefehlshaber, General d'Arbal, 
entsandte außerdem zwei Zuaven-Vataillone der 38. Division dorthin^). 
General Foch erhielt gegen Abend von der gefahrdrohenden Ge- 
staltung der Lage an der britischen Kampffront Kenntnis. Cr begab sich 
kurz nach Mitternacht in das Hauptquartier des Marschalls French nach 
St. Omer und stellte den Engländern acht Bataillone der 32. Division zur 
Verfügung^). Da die französischen Verstärkungstruppen zum größten Teil 
erst am nächsten Morgen auf dem Schlachtfelde eintreffen konnten, die 
Kämpfe aber während der Nacht mit ungeminderter Heftigkeit anhielten, 
blieb die Lage der Engländer bedrohlich. Z)pern, der wichtigste Punkt der 
gesamten rückwärtigen Verbindungen der in schwerem Ringen stehenden 
Front, war stark gefährdet. An der belgischen Front traf ein von 
stärkstem Artilleriefeuer begleiteter Ansturm deutscher Kräfte die französisch- 
belgischen Stellungen 'am Bahndamm. Ramseappelle ging an den Gegner 
Palat, VIII, S. 182, u. Dubois, II, S. 45. — 2) Engl. amtl. Werk, II, S. 522. 
- 3) Palat, VIII, S. 182. — 4) Ebenda, S. 184. — 5) Ebenda. — 6) Ebenda, S. 191. — 
') Ebenda, 6.188. — Nach engl. amtl. Werk, II, S. 297, Anm. 3: fünf Batl. und drei 
Battr,, die erst in der Nacht zum 1. November bei St. Elvi und Wytschaete eintrafen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.