Schwere Kämpfe bei Zonnebeke und Bixschote.
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das immer noch zwischen dem englischen II. und III. Korps eingesetzte
französische Kavalleriekorps Conneau jetzt wieder zur Verfügung gestellt
werden könnte, beantwortete Marschall French ablehnend, da er das Korps
nicht entbehren könne und keinen Ersatz dafür habe. Auch der englische
Führer scheint seinerseits, wohl unter der Einwirkung des Generals Foch,
die Gesamtlage an diesem Tage zuversichtlicher betrachtet zu haben. Cr
übermittelte seiner Regierung die telegraphische Meldung, daß die Lage
„stündlich besser werde", der Kampf an Heftigkeit abnehme und seine
Besorgnis wiche*).
In den Weisungen, die das britische Oberkommando für den nächsten
Tag erteilte, behielten die Generalkommandos dieselben Aufträge wie am
Tage vorher. Der Angriff des I. Korps wurde wiederum vom Vorwärts-
kommen des französischen IX. Korps abhängig gemacht).
An der Front trat eine wesentliche Veränderung nicht ein. Beim
Expeditionskorps wurde die Lahore-Division teils beim II. Korps,
teils beim nördlich davon stehenden Kavalleriekorps Conneau eingesetzt.
Die französische Kavallerie des Generals Conneau stellte sich allmählich auf
den Infanteriekampf ein. Cs wurde eine Schützenabteilung zu 1000 Ge-
wehren und eine Radfahrabteilung zu 500 Mann gebildet, die sich beide in
den späteren Kämpfen durchaus bewährten^). Das britische I. Korps hatte
die 1. Division nach Ablösung durch die Franzosen nach Dpern in Reserve
zurückgezogen. Die 2. Division rang um Becelaere, vermochte jedoch nur
geringe Fortschritte zu erzielen.
Das französische IX. Korps setzte seinen Angriff fort und
gewann Gelände, allerdings unter erheblichen Verlusten. Cs hatte während
des ganzen Tages zahlreiche Anstürme des Gegners abzuwehren. Auf
seinem rechten Flügel geriet die 18. Division infolge unzulänglicher Orien-
tierung in die englischen Linien hinein und mußte zur Wiederherstellung der
Ordnung ihrer Verbände zunächst wieder zurückgenommen werden. Die in
den frühen Morgenstunden bei Langemarck in die Front einrückende
87. Territorial-Division der Abteilung de Mitry bewies teilweise so geringe
Zuverlässigkeit, daß der Führer die 5. Kavallerie-Division als Rückhalt in
ihre Linie einschob^).
Bei D i x m u d e dauerten die Kämpfe mit der bisherigen Heftigkeit
an. Zäh leistete die Brigade Ronarc'h Widerstand. An der b e l g i s ch e n
Front flaute der Ansturm des Gegners ein wenig ab. Die 42. Division
unternahm von Pervyse aus einen Gegenstoß, der anfangs von Erfolg be-
Engl, amtl, Werk. II, <2.241.— 2) Ebenda, 0.242. — 3) Palat, VIII, S. 135.
- l)Ebenda, S. 132.