Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

General Ioffre regt ein Eingreifen britischer Schiffe an. 
365 
Zustand versetzt werden. Der Wunsch auf Entsendung britischer Schiffe 
zum Einsatz gegen den Nordflügel des deutschen Heeres wurde auch 
aus diplomatischem Wege der englischen Regierung übermittelt'). Zur 
weiteren Unterstützung der belgischen Front ließ General Ioffre von 
der 5.Armee die 42. Infanterie-Division mit der Bahn nach Nieuport 
befördern^). General Foch wandte sein Hauptaugenmerk darauf, dem 
Südflügel der Belgier zu helfen. Cr erteilte am Morgen dem Führer der 
Heereskavallerie, General Conneau, den Befehl, eine Kavallerie-Division 
nach Apern zu senden, und erweiterte diese Weisung abends dahin, daß 
alle verfügbare Reiterei dorthin zu ziehen sei. An die Marine-Brigade 
Ronare'h erging trotz ihrer angeblichen Unterstellung unter das belgische 
Oberkommando die unmittelbare Anordnung, den Äbergang bei Dixmude 
offen zu halten und die dort einzunehmende Stellung nur auf höheren 
Befehl aufzugeben^). 
Daß auch die Lage an der englischen Front dem französischen Führer 
nicht mehr so günstig erschien, kann daraus geschlossen werden, daß er 
Marschall French an diesem Tage schriftlich bat, als „Sicherheitsmaßnahme 
für alle möglichen Fälle" eine rückwärtige Stellung am Kanal Bkthune— 
Aire—St. Omer anzulegen; er stellte dafür als Hilfskräfte französische Terri- 
torialtruppen zur Verfügung^). 
Auch Feldmarschall French verkannte die Gefahr eines Ver- 
sagens der Belgier gegenüber einem weiteren deutschen Angriff nicht. Trotz- 
dem hielt er an dem mit General Foch vereinbarten Angriffsgedanken fest 
und setzte für den folgenden Tag das II. Korps zur Offensive in östlicher 
Richtung, das III. Korps auf Fleurbaix (südwestlich Armentieres), das 
Kavalleriekorps auf die Linie Armentisres—Menin an. Angesichts des 
von Gent her zu erwartenden Anmarsches deutscher Kräfte sollte das 
IV. Korps die Gegend zwischen Courtrai und Roulers erreichen, sich dort 
bereitstellen und gegen den anscheinend in westlicher Richtung vorrückenden 
Gegner die Sicherung übernehmen^). 
Die belgische Heeresleitung erhielt im Laufe des Tages 
Kenntnis, daß deutsche Kolonnen auf Staden, Cortemarck, Ichteghem (nord¬ 
westlich Thourout) und Ghistelles im Anmarsch seien und Ostende bereits 
besetzt wäre"). Da gleichzeitig von der noch östlich der Z)ser belassenen 5. 
J) Palat, VIII, S. 4. — 2) Madelin, S. 53. — Wegen voller Inanspruchnahme 
der Bahnen durch die englischen Transporte konnte die Beförderung erst am 18. Oktober 
beginnen. Vgl. Hanotaux, XII, <2.206.— 3) Madelin, S. 56. — Engl. amtl.Werk, 
II, S. 83/84. — Die Stellung wurde mit Rücksicht auf das Gelände tatsächlich etwas 
weiter östlich angelegt und schloß im Norden an die Befestigungen von Dttnkirchen an. 
- 5) Engl. amtl. Werk, II, S. 507. — French, S. 219. — La Belgique, S. 182.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.