Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
weichen'). Vom Gros der Armee rückten die 2. und 3. Diviston auf das 
Westufer der Z)ser, die 6. wurde zur Verbindung mit den Engländern in die 
Gegend von Vixfchote, die S. nach Zarren (östlich Dixmude) gezogen. 
Die über den Gegner im Laufe des Tages eingegangenen Nach- 
richten besagten, daß drei stärkere Kolonnen, etwa 40 000 bis 50 000 Mann, 
aus der Richtung von Antwerpen auf Menin, Roulers und Ostende im 
Anmarsch begriffen seien2). Die Engländer glaubten, Teile des deutschen 
XIII. Korps vor ihrer Front zu Habens. Den im belgischen Hauptquartier 
eingelaufenen Meldungen zufolge sollten Teile des deutschen XIX. und 
XII. Korps zwischen Armentwres und Menin am Lys-Abschnitt festgestellt 
sein und das 4. Kavalleriekorps zwischen Vailleul und Jpern stehen^). Diese 
letzte Nachricht mußte als überholt erkannt werden, weil ja die britische 
Kavallerie bereits Wytschaete erreicht hatte'). Die belgische Heeres- 
l e i t u n g gewann am Abend den Eindruck, daß der Südflügel der Corte- 
marck-Stellung bedroht sei, und erteilte noch während der Nacht zum 
15. Oktober den Befehl, mit den dortigen Kräften hinter die Bser zurück¬ 
zugehen. Nur die 5. und 6. Division wurden noch südlich bzw. östlich von 
Dixmude belasten, die Marine-Brigade Ronare'h auf Dixmude zurück¬ 
genommen"). 
Oktober. Am 15. Oktober vermochte sich General Iossre nach Empfang 
der Nachricht vom endgültigen Nückzuge des belgischen Heeres hinter die 
Zlser der Überzeugung nicht zu verschließen, daß auf dessen Hilfe bei den 
kommenden Operationen nicht mehr zu rechnen sei. Eine Besetzung der 
Kanalhäfen von Zeebrugge und Ostende durch den Gegner war nicht mehr 
zu verhindern. Schon trafen belgische Nachrichten ein, nach denen mit 
einem bevorstehenden deutschen Angriff über die Linie Iseghem—Brügge 
zu rechnen war. Das französische Große Hauptquartier leitete diese 
Meldung am Vormittage an General Foch weiter. General Ioffre erklärte, 
daß die belgische Armee, wenn sie nach dem Arteil des Generals Foch nicht 
mehr in der Lage sei, einem solchen Angriff standzuhalten, gestützt werden 
müsse, damit der linke britische Flügel nicht in der Luft schwebe. Cr 
wies General Foch an, baldigst mit Marschall French in Verbindung zu 
treten und auf ein Eingreifen der englischen Flotte an der Küste hin- 
zuwirken'). Für alle Fälle müßte Dünkirchen seine vollständige Kriegs- 
besatzung zur Verfügung stehen und die Festung in einen uneinnehmbaren 
J) La Belgique, S. 281. — --) Palat, VII, S. 348. — ->) Engl. amtl. Werk, II, 
S. 99. — 4) La Belgique, S. 182. — Palat, VII, S. 348. — °) S. 363. — «) Hanotaux. 
XIII, S.32. — ') Hanotaux, XIII, S.34. — Madelin, <3.53.
	        
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