Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Entschluß der belgischen Heeresleitung, hinter der Dscr Front zu machen. ZßZ 
englischen Stellung durch ein Kavalleriekorps zu decken und auf dem rechten 
Flügel der Belgier irgend etwas zu unternehmen"). 
General Foch glaubte indes anscheinend, die Kavallerie zwischen 
den beiden englischen Korps zunächst noch belassen zu müssen, und erteilte 
der wieder vereinigten Kavalleriegruppe Conneau den Vesehl, den Gegner 
im Räume von Merris mit äußerster Entschlossenheit anzugreifen"). 
Um die Stoßkraft der 10. A r m e e zu heben, wurde ihr Abschnitt im 
Süden verkürzt; die 2.Armee übernahm fortan die Front südlich der 
Scarpe°). 
Von der neugebildeten Gruppe Vidon vereinigten sich am 
14. Oktober die 87. und 89. Territorial-Division im Räume Z)pern— 
Poperinghe^). 
Der Verlauf der Kämpfe am 14. Oktober entsprach keineswegs den 
Erwartungen der französischen Führung. Die 10. Armee kam trotz aller 
Angriffsversuche nicht vorwärts; ihre vorderste Linie blieb fast unverändert. 
Die französische Heereskavallerie erzielte nur geringe örtliche Erfolge; sie 
nahm Neus Verquin und drang bis in die Gegend nördlich Cstaires vor°). 
Beim englifchenCxpeditionskorps vermochte das II. Korps 
fast gar keine Fortschritte zu erringen. Feldmarschall French suchte am 
Nachmittage General Smith Dorrien auf und fand ihn in gedrückter 
Stimmung^). Der Kommandierende General des II. Korps berichtete, daß 
seine Truppen völlig erschöpft seien und wenig Angriffsgeist zeigten; zudem 
hielt er seinen Frontabschnitt für zu ausgedehnt. Um dem Korps zu 
helfen, wandte der Marschall sich an General Foch und bat ihn, die 
englischen Truppen südlich des La Vassee-Kanals durch französische 
Kräfte abzulösen'). Der französische Führer erteilte eine zusagende Ant- 
wort, und in der Nacht vom 14. zum 15. Oktober fand der Austausch 
der Verbände statt. Das englische III. Korps gewann unter lebhaften 
Kämpfen die Linie Le Verrier—Vailleul°). Das Kavalleriekorps Allenby 
stieß bis in die Gegend von Wytschaete vor und vereinigte sich dort mit der 
3. Kavallerie-Division des IV. Korps, das seinerseits auf Jpern zurückging 
und sich östlich davon eingrub. 
Bei den Belgiern wurden die in der Stellung Cortemarck— 
Cerneghem zurückgelassenen Truppen an diesem Tage nicht angegriffen. 
Dagegen mußte die westlich Thielt sichernde 1. Kavallerie-Division vor 
starken deutschen Kräften in die Gegend nordwestlich Roulers zurück¬ 
') Sanotaux, XIII, S. 34. — -) Conneau, S. 110. — Palat, VII, S. 350. — 
3) Franz, amtl. Werk, X, 1, S. 93. — 4) Hanotaux, XIII, S. 35. — -) Conneau, 
S, III. — «) French, S. 210. — 7) Engl. amtl. Werk, II, S. 82. — «) Ebenda, S. 98.
	        
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