Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
November. General v. Falkenhayn verblieb auch noch am I.November an der 
Kampffront in unmittelbarer Fühlung mit den Armee-Oberkommandos 4 
und 6. Cr suchte nach Aushilfen, um dem Durchbruch der Gruppe Fabeck 
durch Zuführung frischer Kräfte unmittelbar vermehrten Nachdruck zu geben. 
Am Morgen des 1. November richtete er an das Armee-Oberkommando 1 
die Anfrage, ob der schleunige Abtransport der 4. Infanterie-Division nach 
Norden, wo die Entscheidung liege, angängig sei. Aus der Antwort des 
Generalobersten v. Kluck ging hervor, daß dies den Verzicht auf die Cr- 
Weiterung und Vervollständigung der bisher an der Aisne-Front errungenen 
schönen Teilerfolge bedeuten würde. Daraufhin sah General v. Falkenhayn 
zunächst von der Heranziehung der 4. Division ab. Ebensowenig Erfolg 
hatte eine gleichfalls am Morgen des 1. November an das Armee-Ober- 
kommando 5 gerichtete Anfrage, ob es möglich sei, die 27. Infanterie- 
Division und den Rest des VI. Armeekorps „sofort für allgemeine Zwecke 
verfügbar zu machen". Auch hier erklärte der verantwortliche Armeeführer 
die Abgabe von Truppen ohne die gleichzeitige Preisgabe der bisher erzielten 
Fortschritte im Argonner-Walde nicht für angängig. So sah sich General 
v. Falkenhayn außerstande, einen Einfluß auf die weitere Gestaltung der 
Lage am Entscheidungsflügel der Gesamtfront auszuüben. 
Nach den unbedeutenden Erfolgen der Gruppe Fabeck am 1. November 
bei Messines verringerte sich die Aussicht auf eine weitreichende Wirkung 
der im Gange befindlichen Operation noch mehr. Auch die endgültige Ein- 
2. November, nähme von Wytschaete am 2.November änderte hieran nichts. Nach wie 
vor leisteten Franzosen und Engländer erbitterten Widerstand. General 
v. Falkenhayn sah sich unter diesen Umständen nun doch gezwungen, auf den 
Einsatz der 4. Division zurückzukommen, um der Gruppe Fabeck Verstär- 
kungen zuzuführen. Am Vormittage des 2. November legte er dem General- 
stabsches der 1. Armee dar, daß es von höchstem Werte sei, wenn diese 
Division sobald als möglich nach Lille abbefördert werde. Die volle Aus- 
nutzung des Erfolges der I.Armee an der Aisne, der doch nur eine Neben- 
Operation sei, müsse im Interesse des Ganzen zurücktreten. Aus der Antwort 
des Armee-Oberkommandos 1 war freilich zu ersehen, daß die bei Soupir in 
hartem und verlustreichem Kampfe stehende Division frühestens in der 
Nacht vom 3. zum 4. November mit Teilen aus dem Gefecht zurückgezogen 
werden konnte. Vor dem 4. November war also mit dem Beginn ihres 
Abtransportes nach Lille nicht zu rechnen, ein wirksames Eingreifen in den 
Kampf daher erst nach Tagen möglich. 
Auch die an die Wiederaufnahme des Angriffs in der Mitte der 
4. Armee geknüpften Hoffnungen zerrannen schnell. Der einheitlich geplante 
3, November. Angriff der dort eingesetzten 41/2 Korps gegen Npern brachte am 3. November
	        
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